Weihnachten und Corona: Trotzdem schön :Advent im Garten

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Geraldine Frisch. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Geraldine Frisch vom Kunstverein Ebersberg genießt vor allem die Natur

Von Luisa Terkowsky

Der gemeinsame Glühwein auf dem Christkindlmarkt fällt ebenso aus wie das festliche Adventskonzert oder die fröhliche Firmen-Weihnachtsfeier mit Kollegen. Corona macht in diesem Jahr vieles anders. Schön kann die Adventszeit trotzdem sein, die SZ Ebersberg hat mit Menschen aus dem Landkreis darüber gesprochen.

"Die Hoffnung stirbt zuletzt", sagt Geraldine Frisch, stellvertretende Vorsitzende des Kunstvereins Ebersberg , über die triste Lockdown-Zeit im Advent. Vor allem die Zusammenkunft mit Freunden vermisse sie. Trotzdem gibt es Dinge, die ihr zurzeit Kraft geben. "Ich gehe viel im Wald spazieren", erzählt sie. Die frische Luft, die wenigen und dennoch so wohltuenden Sonnenstrahlen sowie der Blick in die Weite bescheren ihr Zuversicht. Meistens geht sie mit ihrem Hund, der Familie oder einer Freundin.

Oft empfindet Frisch den Eindruck der üppigen Dekoration in den Städten in Kombination mit Menschen mit Corona-Masken eher deprimierend. Dort sei es schwierig, in Weihnachtsstimmung zu kommen. Deswegen macht sie sich im kleinen Rahmen, zu Hause und in der Natur, auf die Suche. "Wir besitzen zum Glück einen Garten und dort habe ich ganz viele Lichter aufgestellt, die im Dunkeln sehr schön anzuschauen sind", erzählt Frisch. Deswegen schätzt sie es, nicht zentral in Ebersberg zu wohnen, sondern etwas außerhalb, wo sie den Platz hat, sich dieses adventliche Ambiente selbst zu gestalten. Manche weihnachtlichen Aspekte kämen ja auch ganz von selbst: Die Kälte mit Schnee oder Raureif draußen und dazu ein gemütliches Feuer im Kamin beispielsweise, erzählt Frisch.

"Wichtig an Weihnachten ist mir das Füreinander-Dasein", und das sei zurzeit besonders bedeutend und auch trotz Kontaktbeschränkungen noch möglich. "Wir machen zum Beispiel manchmal ein Internet-Meeting, in dem wir zusammen mit Freunden kochen, jeder vor seinem Bildschirm", erklärt Frisch.

Dennoch sei man zum Teil mit der Zeit "online-müde", wie Frisch sagt. Dabei bezieht sie sich vor allem auf die Ausstellungen des Kunstvereines Ebersberg. Zurzeit bis voraussichtlich Januar gibt dort gar kein Programm, was sie sehr bedauert, zumal eine Mitgliederausstellung zum 40-jährigen Bestehen geplant gewesen wäre. Diese wurde verschoben, man hat sich gegen eine digitale Umsetzung entschieden. "Online ersetzt nicht annäherungsweise den Genuss einer Ausstellung mit Präsenz ", so Frisch.

In den vielen fehlenden Veranstaltungen sieht Geraldine Frisch aber auch die Chance, Zeit und Ruhe für ihr eigenes künstlerisches Schaffen zu finden. Das sei die Schwierigkeit, aber auch die Herausforderung des Lockdowns: "Sich auf die kleinste Einheit zu reduzieren", so Frisch, und dabei die kleinen Freuden der Weihnachtszeit zu genießen, so gut es geht.

© SZ vom 09.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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