Vorpremiere in Moosach:Arkadien im Mittelmeer

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Peter Kees und Werner Bauer zeigen im Meta Theater ihren Film über eine künstlerische Aktion

Moosach - Eine Woche lang war der selbst ernannte arkadische Botschafter Peter Kees gemeinsam mit dem Fotografen Werner Bauer unterwegs, um einen Quadratmeter "Arkadien" auf dem Mittelmeer zwischen Sizilien und Malta zu annektieren - eine künstlerische Aktion, über die auf der Reise ein Roadmovie" entstanden ist. Die Vorpremiere des Films findet am Samstag, 5. Oktober, um 20 Uhr im Meta Theater Moosach statt. Vorab wird Peter Kees in das Projekt der arkadischen Quadratmeter einführen sowie über das erste Arkadienfestival beim Ebersberger Kunstverein im Frühjahr 2019 sprechen. Nach der Filmvorführung werden Peter Kees und Werner Bauer mit dem Publikum diskutieren.

"Arkadien stand und steht als poetischer Gegenentwurf zur überfeinerten und verderbten Zivilisation für die Sehnsucht nach Glück schlechthin", so Kees. Immer wieder gerät die idealisierte griechische Landschaft in das Blickfeld von Künstlern, Literaten oder Philosophen, drücken sich darin doch die uralten Wünsche nach einem vollkommenem Dasein im Diesseits aus. Tatsächlich hat es Arkadien nie gegeben, um so mehr wird es gesucht, imaginiert, projiziert und symbolisiert. "Vor allem in Zeiten von Umbrüchen und Krisen ist die Suche nach solch einem Zustand immer wieder bedeutsam", sagt Kees.

Der Steinhöringer Konzeptkünstler hat Koffer gesprengt, Geldscheine zerstört oder sorgte mit Botschaftsgründungen für Verwirrung. Kees sieht sich als "Chronist und Vermesser gesellschaftlicher und menschlicher Phänomene". Als arkadischer Botschafter "gewährt er Glücklosen, Sinnsuchern, Utopisten, Flüchtlingen, Schutzsuchenden, Träumern und eiskalten Realisten Asyl. Lebenslustige erhalten Visa". Europaweit hat er einzelne Quadratmeter Land besetzt und diese zu arkadischem Hoheitsgebiet erklärt.

Der Dachauer Fotograf Werner Bauer, 1962 geboren, erzählt Geschichten. Solche, "die geprägt sind von seinem bajuwarischen Witz und Eigensinn, aber auch von einem unbeirrbaren Gespür für gestalterische Qualität". Es ist die Lust am Ausprobieren, die dem Querdenker 1988 den "Nestlé-Fotoaward" und später weitere Preise einbringt, etwa den Kodak Gold Award. Inzwischen arbeitet Bauer nicht nur als Fotograf sondern auch als Videokünstler. Neben seinem künstlerischen Schaffen ist er zudem als Dozent tätig und hält Vorträge im In- und Ausland.

© SZ vom 04.10.2019 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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