Von Mozart bis Penderecki:Einmaliges zum Advent

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In Poings Christuskirche erklingen eigene Bearbeitungen

Ein tatsächlich einmaliges Adventskonzert kommt am Sonntag, 9. Dezember, um 16 Uhr in der Christuskirche Poing zur Aufführung, denn Christiane Iwainski hat das Programm dafür eigens arrangiert. Das heißt, die engagierte Kirchenmusikerin hat der Kantorei und dem Kammerorchester der evangelischen Gemeinde Poing/Markt Schwaben die Stücke extra auf den Leib geschrieben. Doch laut Veranstalter wären Iwainskis Fassungen es sogar wert, von anderen Ensembles übernommen zu werden. Das Publikum jedenfalls darf sich freuen auf das "Oratorio de Noel" von Camille Saint-Saëns, auf "Drei Stücke im alten Stil" von Krzysztof Penderecki, ein Andantino von Wolfgang Amadeus Mozart und diverse Motetten von Hermann Stern, Heinrich Schütz und Heinrich von Herzogenberg.

Mit der Kantorei und dem Kammerorchester der evangelischen Kirchengemeinde musiziert das Anzinger Geigenensemble, in dem Andrei Artemenko seine besten Schüler vereint. Insofern darf man einen großen Klangkörper erwarten. Hinzu kommen fünf Solosänger für das Weihnachtsoratorium von Saint-Saës: Susi Gammel, Beatrice Greisinger, Anna Ratcliffe, Matthias Rist, Gottfried Rühlemann. Die virtuosen Harfenpassagen übernimmt Barbara Gollwitzer. Das Werk des romantischen Komponisten ist ursprünglich für Chor, Solistenquintett, Orgel, Harfe und Streicher geschrieben, doch Iwainski hat die Posten teils neu verteilt: Den Orgelpart hat sie für Holzbläser arrangiert, und der Chor darf gekonnt bei Ensemblepassagen mitwirken. Der Name Pendereczki verheißt eigentlich moderne Kompositionen, doch der Vertreter polnischen Avantgarde hat sich auch intensiv mit der barocken Kompositionskunst beschäftigt und dementsprechend homogene Stücke geschaffen. Auch hier ist die ursprünglich schlichte Streicherfassung neu instrumentiert für großes Orchester. Und wenn schon eine Harfe im Raum ist, und eine gute Flötistin wie Paula Maier Mitglied des Kammerorchesters, dann liegt es nahe, einen Satz aus Mozarts Konzert für Flöte und Harfe zu präsentieren.

Doch Kirchenmusik ist nicht nur Kunst - sie ist ebenso Verkündigung. Auch insofern verlangen die Veranstalter keinen Eintritt, sondern vertrauen auf die Wertschätzung ihres Publikums.

© SZ vom 06.12.2018 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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