Urlaubs-Region:All inclusive Ebersberg

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Nah an den Alpen, nah an der Stadt: Der Landkreis wird immer beliebter bei Touristen und Geschäftsreisenden

Von Max Nahrhaft, Ebersberg

Der Tourismus boomt im Landkreis Ebersberg. Das versprechen zumindest die neuesten Zahlen des bayerischen Landsamtes für Statistik. Der Trend aus dem ersten Quartal 2017 geht im Vorjahresvergleich deutlich nach oben. Sowohl die Gäste- als auch die Übernachtungszahlen stiegen an.

Diese Entwicklung sei aber keineswegs überraschend, sagt Augustinus Meusel, der als Wirtschaftsförderer im Ebersberger Landratsamt auch für den Fremdenverkehr zuständig ist. Es setzte sich lediglich "der Trend der vergangenen Jahre" fort. So verzeichnete der Landkreis von Januar bis einschließlich April dieses Jahres 45 000 Gäste. Das sind 3000 mehr als im Vorjahr. Auch wurden mit fast 100 000 Übernachtungen knapp zehn Prozent mehr Unterkünfte gebucht. "Wir befinden uns in einer tollen Ausgangslage", sagt Meusel.

Gründe dafür sind zur Genüge vorhanden. Die attraktive Lage des Landkreises mit der engen Anbindung an München und der geografischen Nähe zur Alpenregion etwa. Aber auch der Landkreis selbst hat einiges zu bieten: wandern, Fahrrad fahren oder einfach die Natur genießen. "Da haben wir einen klaren Vorteil gegenüber anderen Landkreisen in Bayern", sagt Meusel, "wir können nämlich mit mehr als einem Faktor aufwarten." Das bestätigen auch die Fakten. Während die bayernweiten Tourismuszahlen stagnierten oder sogar zurückgingen, konnte der Landkreis in den ersten drei Monaten des Jahres einen Zuwachs verzeichnen. Auch Franz Schwaiger, der Kreisvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes, stellt eine "positive Resonanz" in der gesamten Branche fest. "Der Landkreis ist nicht nur schön, wir haben auch Industrie und Messen in der Region. Das zieht natürlich die Geschäftskunden an", sagt Schwaiger. Neben den Hotels profitieren besonders die Restaurants, Gaststätten und Geschäfte, führt zudem das Landesamt für Statistik an, gerade die Tagestouristen seien im Umsatz der Betriebe zu spüren.

Sowohl das Landratsamt als auch der Hotel- und Gaststättenverband sind bemüht, den "guten Ruf" der Region weiterhin zu fördern, so Schwaiger. "Ebersberg hat ein gewisses Ambiente zu bieten, das offensichtlich auch angenommen wird."

Doch nicht jeder kann diesem Aufwärtstrend so zustimmen. Im Bereich der Privatzimmervermietung gingen die Buchungen eher zurück. "Wir konnten schon feststellen, dass das erste Quartal nicht so üppig war", sagt Wolfram Staude vom Tourismus-Verein Grafing. Grund dafür sei seiner Beobachtung nach, dass die herkömmlichen Anbieter von Zimmern zunehmend durch große Online-Portale wie Airbnb unter Druck geraten. Obwohl die traditionellen Anbieter von Unterkünften mit Sternen klassifiziert sind und tendenziell mehr persönlichen Kundenkontakt ermöglichen, wachsen die Online-Riesen zur ernsthaften Konkurrenz heran. "Da manche online ihre Unterkünfte gewerbsmäßig vermieten, hat das leider negative Auswirkungen auf die herkömmlichen Anbieter", so Staude. An der natürlichen Schönheit des Landkreis ändere dieser Umstand allerdings nichts. Ebersberg bleibt touristisch auch weiterhin das "Grüne Land".

© SZ vom 23.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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