Trotzdem schön:Dienstliche Weihnacht

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(Foto: Christian Endt)

Stefan Krischke musiziert in der Kirche und genießt die stade Zeit

Von Serafina Rumm

Der gemeinsame Glühwein auf dem Christkindlmarkt fällt ebenso aus wie das festliche Adventskonzert oder die fröhliche Firmen-Weihnachtsfeier mit Kollegen. Corona macht in diesem Jahr vieles anders. Schön kann die Adventszeit trotzdem sein, die SZ Ebersberg hat mit Menschen aus dem Landkreis darüber gesprochen.

Bei Stefan Krischke, Leiter des Kirchenchors und einiger Ensembles in Markt Schwaben, ist in den vergangenen Wochen zwar "einiges ausgefallen", wie er erzählt, aber trotzdem ist Weihnachten für den Musiker beruflich "Hochsaison". In kleineren Formaten musiziert der Kirchenchor der Pfarrei Sankt Margaret auch während der Vorweihnachtszeit im Gottesdienst: So ist auch für dieses Jahr an Heiligabend ein Streichquartett geplant, bei dem die Musiker mit Abständen und Plastikwänden die gelten Hygiene-Vorschriften einhalten werden. An Silvester gebe es außerdem eine Andacht mit Trompete und Gesang, um nur einige der Veranstaltungen aufzuzählen an denen er musikalisch beteiligt ist. Schon allein an Heiligabend stehen vier Gottesdienste an, sagt Krischke.

Weihnachten sei bei ihm generell immer "sehr dienstlich", so der Musiker, das Private immer beschnitten. Krischkes Weihnachtstage sind vor allem Arbeitstage. Trotzdem erhofft er sich durch seinen dieses Jahr weniger vollen Terminkalender über die Weihnachtszeit und die Feiertage eine "Entschleunigung". Oder, auf Bairisch gesagt: "Dass die stade Zeit wirklich a bissl stada is."

Außerdem ist es dem Kirchenchorleiter ein großes Anliegen, dass alles gut geht in der "Sondersituation Kirche", und dass es nach den Feiertagen keinen "Supergau" gibt, wie er es nennt, also keine Corona-Infizierungen durch die Gottesdienste. Auch mit der Familie wird er dieses Jahr kleiner feiern, "damit nicht zu viele Haushalte zusammenkommen und alle gesund bleiben".

Privat findet Krischke es sehr schön, dass es dieses Jahr "etwas mehr Ruhe" gibt. Die dienstlichen Einsätze hätten bisher immer überwogen, jetzt sei zumindest Zeit, um die Kerzen am Adventskranz anzuzünden und einen Tee zu trinken. Eine "stadere Zeit" eben, zumindest ein bisschen. Sein "richtiges Weihnachten" gehe nämlich erst am 26. Dezember nachmittags los, erzählt der Musiker: "Wenn der Christbaum im Elternhaus leuchtet und der Stress endlich abfällt." Dann freut er sich auch, "eine halbe Stunde ein Buch zu lesen" und diese Zeit mit seiner Familie zu genießen.

© SZ vom 11.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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