Teilnehmer gesucht:Fest im Sattel

Lesezeit: 2 min

Startbereit: Hans Gröbmayr, Bärbel Zankl, Hubert Uebel vom ADFC, Lisa Huber und Manuel Herzog (von links). (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Vom 1. bis zum 21. Juli beteiligt sich der Landkreis zum zweiten Mal an der Aktion "Stadtradeln". 200 Teilnehmer haben sich schon angemeldet

Von Amelie Hörger, Ebersberg

Auf einer blauen Pinnwand in der Energieagentur Ebersberg-München prangt in großer Schrift ein Zitat des Managers Daniel Goeudevert: "Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten." Direkt daneben hängen Plakate der Initiative "Stadtradeln 2018", sie soll dazu beitragen, dass die Straßen des Landkreises nicht mehr nur von Autos befahren werden, sondern dort auch ein reger Fahrradverkehr zu finden ist. Zumindest im Zeitraum vom 1. bis zum 21. Juli. "Radlkilometer statt Autokilometer", so lautet das Motto der drei Wochen, in denen man Bürgerinnen und Bürger motivieren will, das Auto einfach mal vor der Türe stehen zu lassen und sich stattdessen in den Sattel zu schwingen um den Weg zur Arbeit, zum Sport oder zu Freunden auf dem Fahrrad zu bewältigen.

Zum zweiten Mal beteiligt sich der Landkreis Ebersberg nun an der deutschlandweiten Aktion des Klima-Bündnisses, denn im vergangenen Jahr war die Kampagne bereits ein Erfolg. Insgesamt 743 Bürger aus dem Landkreis nahmen teil und konnten so innerhalb des vorgegebenen dreiwöchigen Zeitraums 133 000 Kilometer sammeln. Eine genaue Buchführung der zurückgelegten Kilometer ist entscheidend, da diese auf dem eigenen, sowie dem Teamkonto festgehalten werden, nur so schafft es die eigenen Kommune oder der Landkreis im deutschlandweiten Ranking auf einen guten Platz. Bärbel Zankl von der Energieagentur erzählt stolz, der Landkreis habe schon 2017 eine ordentliche Leistung gebracht, im oberen Drittel sei man gewesen.

Richtig angreifen will man dieses Jahr, eine Verdoppelung sowohl der Radler als auch der zurückgelegten Kilometer sei das Ziel, so Lisa Huber von der Energieagentur. Möglich wäre es, da zusätzlich zu den schon im vergangenen Jahr beteiligten Kommunen Aßling, Glonn, Grafing und Oberpframmern heuer auch Forstinning, Kirchseeon, Markt Schwaben, Pliening, Poing, die Stadt Ebersberg und Vaterstetten an den Start gehen.

Mitmachen kann bei der Aktion vom 1. Juli bis einschließlich 21. Juli jeder, der sich auf der Website www.stadtradeln.de/landkreis-ebersberg registriert und in einer der teilnehmenden Kommunen wohnt oder dort zur Arbeit, Schule oder zum Vereinssport geht. Danach heißt es fleißig in die Pedale treten und auf der Homepage oder in der dazugehörigen App das Geschaffte zu vermerken. Nicht nur gemütliche Trips am Wochenende durch den Ebersberger Forst sollen ins Gewicht fallen, "es geht auch darum, Alltagskilometer zu sammeln", betont Zankl und bezieht sich hier vor allem auf Kurzstrecken wie die Fahrt zum Supermarkt oder zur Arbeit, die oftmals gerne mit dem Auto zurückgelegt werden. Vorbildlich geht in diesem Jahr zum zweiten Mal Klimaschutzmanager Hans Gröbmayr als "Radl-Star" an den Start und verzichtet die kompletten drei Wochen auf sein Auto. Nicht einmal mitgenommen möchte er werden, nur öffentliche Verkehrsmittel und sein weißes E-Bike stehen zur Verfügung. "Teilweise wird's sportlich", gesteht Gröbmayr und fügt lachend hinzu: "Ich bin ja so alt wie ich aussehe." Bis nach Würzburg soll es unteranderem gehen, das Ziel ist klar - 1000 Kilometer will er schaffen und damit sein Team von der Energieagentur unterstützen.

Schon 200 Anmeldungen sind bis jetzt eingegangen, aber Zankl, Huber und Gröbmayr hoffen noch auf einige mehr. Schließlich gehe es ja um das Klima, und Preise könne man immerhin auch gewinnen. Um das zu finanzieren, wurden in diesem Jahr drei Sponsoren mit ins Boot geholt unter anderem das "Eberwerk". Eine gratis Kilowattstunde Strom für jeden erradelten Kilometer stellt der Regionalversorger zur Verfügung, aber bei 100 Kilometer pro Haushalt sei dann Schluss, "damit wir nicht ganz arm werden", begründet Manuel Herzog vom "Eberwerk" die Obergrenze.

Um während der Aktion den inneren Schweinehund zu überwinden, sollen gerade am Anfang auch gemeinsame Aktionen und Touren helfen, viele davon organisiert vom ADFC. Doch wenn man einmal angefangen hat, will man gar nicht mehr aufhören mit dem Strampeln, zumindest laut Aussage von Gröbmayr: "Man wird wirklich süchtig danach."

© SZ vom 15.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: