SZ-Serie: Mit dem Bus in den Landkreis, Folge 6:Schneller zur U-Bahn

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Zwei Gemeinden und der Landkreis teilen sich die Kosten für die neue Busverbindung zur Station Messestadt Ost

Von Barbara Mooser, Poing/Vaterstetten

Ein bisschen Geduld ist schon noch nötig, aber die müssen Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs ja eh mitbringen. Denn es wird zwar künftig eine Buslinie geben, die von Poing über Angelbrechting, Neufarn und Weißenfeld zur U-Bahn-Station Messestadt Ost fährt, doch erst von Dezember 2021 an. Grund für die lange Vorlaufzeit ist das Ausschreibungsprozedere. Doch die Finanzierung für die ersten drei Jahre ist gesichert: Poing, Vaterstetten und der Landkreis übernehmen je ein Drittel der jährlichen Bruttobetriebskosten. Für jeden der Partner werden somit zwischen 187 000 und 228 000 Euro fällig.

Die Idee, eine Expressbuslinie einzuführen, hatte ursprünglich die Poinger SPD. Diese hat auch vor einem Jahr eine Testfahrt selbst organisiert und finanziert. Noch lieber wäre den Kommunalpolitikern zwar eine leistungsstärkere S-Bahn-Anbindung und ein Abzweig der S 2 zur Messe und zur U-Bahn, doch diese Forderungen finden bislang kein Gehör. Doch auch der Bus könnte nun erst einmal Entlastung bringen. Laut Zahlen, die im Poinger Gemeinderat genannt wurden, werden bis zu 850 Fahrgäste täglich das neue Angebot nutzen, damit könnten 350 Autofahrten täglich eingespart werden.

Passagiere schneller zur U-Bahnstation Messestadt-Ost in Riem bringen soll die neue Busverbindung über Poing und Neufarn. (Foto: Claus Schunk)

Im Poinger Gemeinderat herrschte große Einigkeit darüber, dass man den Versuch wagen sollte, lediglich die vier Vertreter der Freien Wähler stimmten dagegen. Im Vaterstettener Gemeinderat fiel die Entscheidung sogar einstimmig aus. "Ein Musterbeispiel kommunaler Zusammenarbeit", nannte Sepp Mittermeier (SPD) das Projekt dort. Als letztes der zuständigen Gremien gab kürzlich auch noch der Umwelt- und Verkehrsausschuss des Kreistags seine Zustimmung - ohne Diskussionen und einstimmig.

Somit steht dem Projekt nichts mehr im Weg. Ausgangspunkt der Linie ist die Südseite des Poinger Bahnhofs. Von hier geht es erst nach Angelbrechting, dann nach Neufarn und Parsdorf. In Parsdorf werden die Haltestellen Gruber Straße und Dorfplatz bedient. In Weißenfeld wird die Haltestelle Parsdorfer Straße angefahren. Über die A 94 geht es dann zur Messestadt Ost. Die Linie soll Montag bis Freitag von kurz vor 6 Uhr bis etwa 23 Uhr verkehren. Ein Wochenendverkehr ist zunächst nicht vorgesehen. In der Hauptverkehrszeit zwischen 6 und 9 Uhr sowie zwischen 16 und 20 Uhr ist ein 20-Minuten-Takt geplant, in der restlichen Zeit wird der Bus alle 40 Minuten fahren. Richtung Messestadt wird der Bus ersten Kalkulationen 22 Minuten brauchen, in die Gegenrichtung eine Minute weniger.

(Foto: oh)

Die Lokalausgaben der Süddeutschen Zeitung suchen im Oktober gemeinsam mit dem MVV den Busfahrer oder die Busfahrerin des Jahres. Teilnahmecoupons liegen in allen Regionalbussen aus. Ihren Favoriten oder ihre Favoritin können Fahrgäste aber auch per Mail vorschlagen: busfahrer-aktion@mvv-muenchen.de.

© SZ vom 15.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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