SZ-Serie: Kein Advent ohne...:Besinnlichkeit statt Geschenkewahn

Lesezeit: 1 min

Michael Wiefarn, Vorsitzender des Trachtenvereins Ebrachtaler Ebersberg. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Trachtler Michael Wiefarn legt Wert auf eine stade Weihnachtszeit

Immer wieder dieser Advent - berühmt für "Last Christmas" und Plätzchenbacken, berüchtigt für "Stirb langsam" und Lichterkettenaufhängen. Wir haben für unsere Serie "Kein Advent ohne..." Menschen aus dem Landkreis Ebersberg gefragt, welche Tradition, welches Lied oder welches Accessoire bei ihnen in der Adventszeit auf keinen Fall fehlen darf:

Weihnachtszeit ist Ruhe und Stress zugleich. Dies merkt auch Michael Wiefarn . Auf der einen Seite gibt es die gemütliche Stimmung, die durch Lichterketten und Kerzen erzeugt wird, aber auch durch die Dunkelheit der Jahreszeit. Die Adventszeit lässt einen dadurch ruhiger werden und man konzentriert sich mehr auf Familie und Freunde. Auf der anderen Seite entsteht dadurch aber auch Stress aufgrund der vielen Weihnachtsfeiern, auch in der Arbeit muss vieles noch vor Weihnachten fertig werden. Zu Hause versucht der Vorsitzende des Trachtenvereins Ebrachtaler Ebersberg deshalb, alles etwas ruhiger anzugehen. Für den Adventskranz ist seine Frau zuständig, er kümmert sich dafür um die Krippe. "Die Krippe ist bei uns immer ein fester Bestandteil gewesen. Das ist eine Sache, die ich als Kind schon gemacht habe und jetzt weiterführe." Kurz nach dem ersten Advent fange er an, alles herzurichten und aufzustellen. In den folgenden Wochen baue er sie dann peu à peu weiter auf. Früher haben ihm seine Söhne geholfen, doch die sind inzwischen erwachsen, "weshalb die Sache mir übrig bleibt", sagt der Ebersberger und lacht. Die Krippe selbst habe er mit seinen zwei Jungs zusammen gebaut und versuche seitdem, das Einzelstück jedes Jahr zu erweitern und zu verschönern.

Bei der Christbaumsuche bekommt der 52-Jährige auch heute noch Unterstützung von seinen Söhnen. Der Baum wird bei Bekannten gekauft und dann von der ganzen Familie gerichtet. Um den Weihnachtsstress noch mehr zu verringern, machen sie dies inzwischen nicht mehr an Heiligabend selbst, sondern einen Tag früher, "weil das zeitlich besser hinhaut". Von dem riesigen Geschenkewahn sowie großen Partys und Events in der Adventszeit hält Wiefarn wenig. "Bei uns stehen nicht die Geschenke im Vordergrund, wir machen auch keinen Rundumschlag, nur weil Weihnachten ist. Wir geben lieber weniger, aber dafür Besondereres. Wichtig ist, dass man das Ganze mit der Familie feiert und es für einen selber passt."

© SZ vom 09.12.2019 / guka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: