Steinhöring:Umweltamt lehnt weitere Messung ab

In einigen Gemeindeteilen Steinhörings werden Bewohner von einem anhaltenden Brummton geplagt. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Ursache des Brummtons in Steinhöring bleibt ungeklärt, ein Fachgespräch ist in Planung

Von Carolin Fries, Steinhöring

Das Landesamt für Umwelt (LfU) bleibt bei seiner Einschätzung zum rätselhaften Brummen in Steinhöring und hält aufwendige Korrelationsmessungen weiterhin nicht für angebracht. Landrat Robert Niedergesäß (CSU) hatte die oberste Fachbehörde in Bayern um eine erneute Stellungnahme gebeten, nachdem ein von den Geschädigten in Steinhöring beauftragter Bauingenieur die Ergebnisse der bislang erfolgten Messtechniken und -ergebnisse angezweifelt hatte.

Für das LfU indes ergeben sich daraus "keine neuen Anhaltspunkte zur Änderung unserer fachlichen Aussagen", wie es in einem Schreiben des Leitenden Regierungsdirektors heißt. Das LfU war nach einer Prüfung aller bislang erfolgten Gutachten zu dem Ergebnis gekommen, dass die Immissionsbeiträge der Mineralölkonzerne OMV und TAL GmbH - welche die Betroffenen als Verursacher der tieffrequenten Geräusche im Verdacht haben - nicht über allgemeine, in der natürlichen Umgebung vorhandene Grundgeräusche herausgingen. Das Landratsamt hatte deshalb im Mai weitere Messungen abgesagt. Der von den Geschädigten daraufhin beauftragte Bauingenieur indes behauptet, dass ein Großteil der Ergebnisse nicht verwertbar seien. Die unterirdischen Leitungen jedenfalls könnten keinesfalls ausgeschlossen werden. Er empfahl zeitgleiche Messungen auf dem Betriebsgelände des Tanklagers und bei besonders betroffenen Objekten in Steinhöring.

Landrat Niedergesäß hatte zuletzt angekündigt, die aufgeworfenen Fragen und Kritikpunkte müssten jetzt aufgearbeitet und gelöst werden. Die Kreisbehörde erwartet hierzu weitere Stellungnahmen von den bisherigen Gutachtern, auch die eigene Fachabteilung hat sich noch nicht zu den Aussagen des Bauingenieurs geäußert. Ein Fachgespräch mit Vertretern aus allen Bereichen ist für Anfang August geplant. Die Betroffenen hoffen, dass es weitere Messungen geben wird, um dem ominösen Brummen endlich auf die Spur zu kommen.

© SZ vom 05.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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