Steinhöring:Führung über früheres Lebensborn-Gelände

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Wochen der Toleranz" findet am Samstag, 24. November, von 10 bis 12 Uhr ein Rundgang im Einrichtungsverbund Steinhöring statt. Anna Bräsel, Historikerin und Autorin der Ausstellung "Der Lebensborn" des Kreisjugendrings Ebersberg, führt zum Thema "Lebensborn in Steinhöring" über das Gelände.

Hier war in der Zeit des Nationalsozialismus ein Lebensbornheim. Das damalige "Haus Hochland" war Teil der rassistischen Ideologie der Nationalsozialisten: Während in Steinhöring Frauen, die dem arischen Bild entsprachen, bei der Geburt ihres Kindes unterstützt und völkisch gebildet wurden, wurden Menschen mit Behinderung aus den heute benachbarten Einrichtungen im Rahmen der Aktion "Tiergarten 4" ermordet. An diese Folgen von rassistischem und ausgrenzenden Denken und Handeln zu erinnern, das ist das Ziel der Führung. "Unser Auftrag, Menschen mit Behinderung zu inkludieren, geht nur in einer Gesellschaft die offen ist für Vielfalt. Das Gelände in Steinhöring zeigt, dass unsere Gesellschaft eine veränderte Haltung eingenommen hat. Menschen, die in Zeiten der NS ermordet worden wären, leben heute selbstverständlich und in Nachbarschaft miteinander mit Menschen ohne Behinderung. Dass das auch so bleibt ist auch unser Auftrag", sagt die Gesamtleiterin des Einrichtungsverbunds, Gertrud Hanslmeier-Prockl zum Thema Toleranz und Ausgrenzung. Anmelden können sich Interessierte für die Führung beim Einrichtungsverbund unter evs-steinhoering@kjf-muenchen.de. Treffpunkt ist dann um 10 Uhr das Café Wunderbar in der Münchener Straße 39.

© SZ vom 20.11.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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