Steinhöring:Bestattung unter Bäumen

Letzte Ruhe zwischen Wurzeln: In Steinhöring sind in Zukunft auch Baumbestattungen möglich. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, die Urnenbeisetzung unter Bäumen auf dem gemeindlichen Friedhof zu erlauben. "Wir werden immer öfter gefragt, ob das möglich ist", erklärte Bürgermeister Alois Hofstetter (CSU) eingangs. Deshalb habe man sich entschlossen, Plätze für eine Baumbestattung zu schaffen. Innerhalb des kommenden halben Jahres sollen sie auf dem Friedhof am Grottenweg ermöglicht werden, ein Unternehmen für die Umsetzung wird nun gesucht. Steinhöring folgt damit einem Trend: In den vergangenen Jahren haben immer mehr Gemeinden die Urnenbeisetzung unter Bäumen auf ihren Friedhöfen gestattet. Auch der Ebersberger Stadtrat hat sie vor etwas mehr als zwei Jahren erlaubt. Die Idee dazu stammt ursprünglich aus der Schweiz. Baumbestattungen waren dort zunächst hauptsächlich naturreligiös geprägt: Durch die Bestattung unter einem Baum kehre der Mensch nach dem Tod in den Kreislauf der Natur zurück, so die Begründung. Auch deshalb tun sich die christlichen Kirchen stellenweise noch immer schwer mit der neuen Bestattungsform. Inzwischen aber ist der religiöse Hintergrund weitgehend praktischen Argumenten gewichen, die Beliebtheit der Baumbestattung steigt seit Jahren. "Das wird immer mehr verlangt", sagt auch Hofstetter. Die Entscheidung ist für den Bürgermeister aber auch in anderer Hinsicht konsequent, denn: "Unser gemeindlicher Friedhof ist ja schon quasi ein Waldfriedhof."

© SZ vom 16.05.2015 / hami - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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