Statt Temo 30:Ein Kreisverkehr als Bremse

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An der Ebersberger Ortseinfahrt beim neuen BRK-Heim sollen Autofahrer bald im Kreis fahren. (Foto: Christian Endt)

Der Ebersberger Stadtrat will den Ortsteingang an der Münchner Straße baulich entschleunigen

Von Max Nahrhaft, Ebersberg

Dass in Ebersberg der Verkehr ein Problem ist, wird kaum jemand bestreiten. Dort, wo auf den Hauptstraßen gefahren werden soll, dominiert der Stau das Stadtbild. Gerade zu den Stoßzeiten stehen sich die Autos und Lastwagen durch die enge Innenstadt. Und wo der Verkehr nicht stockt, wird zu schnell gefahren. Dies ist nach Ansicht der Stadträte vor allem am westlichen Ortseingang zu spüren, wogegen das Gremium nun versucht vorzugehen - mit einem Kreisverkehr.

Wie der Technische Ausschuss am Dienstagabend in seiner Sitzung beschlossen hat, werden dafür im Haushalt des kommenden Jahres Mittel bereit gestellt. Davon soll ein Kreisverkehr an der Ecke Münchner Straße und Aßlkofener Straße geplant werden. "Gerade am westlichen Ortseingang nach Ebersberg kommen viele Autofahrer mit überhöhter Geschwindigkeit in die Stadt", sagte Martin Schedo (CSU). Er ist Polizist in Ebersberg und hat einen professionellen Blick für das Thema. Die Autofahrer biegen von der B 304 ab und fahren Richtung Ebersberg. Anstatt am Ortsschild abzubremsen, geben sie bis kurz davor Gas und lassen dann erst ausrollen, so seine Erfahrung. Das wolle man nun verhindern.

Zu Unfällen aufgrund überhöhter Geschwindigkeit sei es im gesamten Stadtgebiet zwar noch nicht gekommen, das ergibt die Polizeistatistik der vergangenen drei Jahre, an die Geschwindigkeitsbegrenzung innerorts müsse man sich trotzdem halten. Der Kreisverkehr soll nun Abhilfe schaffen, da der Verkehr gezwungen wird, langsamer zu fahren. "Ich halte es für sehr sinnvoll, hier an der westlichen Einmündung nach Ebersberg etwas zu machen", sagt auch Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU).

Auch die anderen Fraktionen im Technischen Ausschuss waren sich in diesem Punkt einig. Philipp Goldner (Grüne) hielt es für richtig, so auf den Verkehrsfluss einzuwirken, ihm würde sogar "ein Kleinstkreisel" ausreichen, wenn er den Zweck erfüllt. SPD-Stadtrat Christoph Münch rückte den Sicherheitsaspekt in den Vordergrund der Debatte. "Es ist nachgewiesen, dass Unfälle bei niedrigerem Tempo weniger folgenschwer sind", sagte Münch. Auch wenn bisher wenig passiert - sich jetzt für die sichere Lösung zu entscheiden, sei nicht falsch.

Indem sich der Technische Ausschuss für den Kreisverkehr aussprach, lehnte er gleichwohl eine allgemeine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Kilometer pro Stunde ab. Die Forderung nach einem generellen Tempolimit brachten am Dienstag wiederholt SPD-Stadträte ein. Eine offizielle Geschwindigkeitsbegrenzung sei nun nicht mehr nötig, da diese baulich geschaffen werde, so die Begründung im Ausschuss.

© SZ vom 20.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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