Reden wir über:Training für junge Fußballer

Lesezeit: 2 min

Korbinian Fleck ist Trainer der D-Jugend des SC Baldham-Vaterstetten und Sportler mit Leid und Seele. (Foto: privat)

Korbinian Fleck aus Baldham erhält Ehrenamtspreis

Von Johannes Hirschlach

Normalerweise hätte Korbinian Fleck am Samstag 90 Minuten an der Seitenlinie des Fußballplatzes in Vaterstetten stehen müssen. Der 24-Jährige ist Trainer der D-Jugend des SC Baldham-Vaterstetten und Sportler mit Leid und Seele. An jenem Tag konnte der Maschinenbauer sein Team jedoch nur in der ersten Halbzeit gegen den TSV Grafing coachen. Er musste nach München, dort verlieh der Bayerische Fußball-Verband (BFV) Fleck einen Preis.

SZ: Herr Fleck, die wichtigste Frage vorweg: 1860 oder FC Bayern?

Korbinian Fleck: Eher die Bayern.

Sie trainieren die D-Junioren des SC Baldham-Vaterstetten. Was ist das Schönste daran, am Spielfeldrand zu stehen?

Wenn man sieht, die Jungs setzen etwas aus dem Training um und es führt dann auch noch zum Erfolg. Neben dem Sportlichen ist es auch schön, wenn die Spieler fair auftreten, vielleicht auch Schwächere mitgenommen haben. Das freut mich.

Wann folgt der Aufstieg?

Wir versuchen natürlich alles. Aber der Fokus liegt auf einer gut funktionierenden Mannschaft. Ich bin nicht mit dem Ziel rangegangen, aufsteigen zu wollen, sondern einfach das Beste draus zu machen.

Das Wetter war vorige Woche nass und eisig kalt. Trainiert wird trotzdem. Warum tun Sie das sich und den Jungs an?

Die kommen, hoffe ich, weil's einfach Spaß macht. Und natürlich möchte man keine Zeit verpassen, ihnen etwas mitzugeben. Ich hätte sogar ein schlechtes Gewissen, das Training ausfallen zu lassen.

Als einer von 24 Kreissiegern in Bayern erhalten Sie den Ehrenamtspreis 2016 des Bayerischen Fußballverbands. Ist Ehrenamt Leidenschaft?

Definitiv. Ich werde oft gefragt, warum ich das auf mich nehme. Aber mir macht diese Sache Spaß und es bringt eben auch persönlich viel. Das ist keine Frage des materiellen Entgeltes, sondern, dass so viel positive Resonanz zurückkommt.

Als Ehrengast wird der ehemalige Junioren- und Olympiatrainer der Deutschen Fußballnationalmannschaft, Horst Hrubesch, bei der Verleihung anwesend sein. Was kann man von dem Silbermedaillengewinner in Rio 2016 lernen?

Das sind Werte wie ein faires Miteinander, Respekt. Zum Beispiel, dass der Platzwart nicht Untergebener ist. Ich denke, er ist ein Mensch, der eine natürliche Autorität ausstrahlt und trotzdem bodenständig geblieben ist.

Wenn Ihre Jungs gewinnen, was machen Sie als erstes nach dem Schlusspfiff?

Immer zuerst mit dem Trainer und den Spielern des Gegners abklatschen.

Und wenn die Burschen verlieren?

Das ändert nichts. Am Ende versuche ich aber immer, ein Feedback zu geben.

© SZ vom 21.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: