Reden wir über:Sorgen im Alter

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Eva Wimmer-Prabst. (Foto: Christian Endt)

Eva Wimmer-Prabst berät Glonner Senioren

Interview von Anja Blum

Seitdem vor einem Jahr die ehrenamtliche Seniorenberatung in Glonn gestartet ist, sitzt Eva Wimmer-Prabst jeden zweiten Dienstag im Monat von 9 bis 11 Uhr im Glonner Rathaus. Die 69-Jährige ist Anlaufstelle für die ältere Generation in ihrer Heimatgemeinde.

SZ: Ein Jahr Seniorenberatung in Glonn - Zeit für ein erstes Resümee: Wird das Angebot gut angenommen?

Eva Wimmer-Prabst: Ja, schon. Es hat zwar ein bisschen Anlaufschwierigkeiten gegeben, aber mittlerweile läuft es gut. Optimal ist es, wenn in den zwei Stunden zwei Besucher kommen, dann kann ich mir für jeden genügend Zeit nehmen. Aber manchmal sind es auch drei, und manchmal kommt gar niemand.

Bei der Seniorenbefragung gaben lediglich zwölf Prozent der Teilnehmer an, sich bei Fragen zum Thema Älterwerden an die Gemeinde zu wenden. Sehen Sie das Angebot trotzdem als sinnvoll an?

Ja, klar, ich stelle meine Zeit jedenfalls gerne zur Verfügung.

Wie sind Sie zu diesem Ehrenamt gekommen?

Noch unter Bürgermeister Martin Esterl hatte es einen Runden Tisch zum Thema Senioren gegeben, zu dem ich als VDK-Ortsvorsitzende eingeladen war. Als sich dann herausstellte, dass eine Seniorenberatung in Glonn sinnvoll wäre, habe ich mich dafür zur Verfügung gestellt. Schließlich habe ich lange im Grafinger Rathaus im Amt für soziale Angelegenheiten gearbeitet. Von meinem Amt beim VDK trenne ich die Beratung allerdings strikt.

Was halten Sie von den Ergebnissen der Seniorenbefragung - decken diese sich mit Ihren Erfahrungen?

Ja. Zumindest insofern, dass die meisten Glonner im Alter ihre Häuser nicht verlassen wollen. Bei mir in der Beratung gibt es nämlich auch ein ganz deutlich vorherrschendes Thema: Wo bekommt man eine 24-Stunden-Pflegekraft her - ohne, dass es ein Vermögen kostet? Dass das so wichtig ist, hat mich selbst überrascht, ich hatte auch mit anderen Anliegen gerechnet.

Was raten Sie den Betroffenen?

Da kann ich leider nicht so viel tun - außer an die zuständigen Stellen zu verweisen.

Und, helfen diese Tipps?

Das weiß ich gar nicht, es gab bislang leider keine Rückmeldung.

Wie schätzen Sie selbst die Situation der älteren Generation vor Ort ein? Ist Glonn eine seniorenfreundliche Gemeinde?

Ja, ich denke schon. Zumindest kann man in der Ortsmitte alle wichtigen Stationen zu Fuß erreichen, und das ist ja das Wichtigste. Problematisch ist allerdings, dass es kaum Hilfen für zu Hause gibt. Die Nachbarschaftshilfe, die so etwas eigentlich anbietet, hat leider selbst erhebliche Nachwuchsprobleme.

Und wie geht es Ihnen persönlich mit dem Älterwerden?

Ich habe noch kein Problem damit ( lacht).

Die nächste Seniorenberatung im Glonner Rathaus findet statt am Dienstag, 8. Dezember, von 9 bis 11 Uhr.

© SZ vom 18.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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