Reden wir über:Singen und rumkurven

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(Foto: privat/oh)

In Ebersberg steht ein ungewöhnlicher TV-Dreh an: Kinder können sich im Duo bewerben

Interview von Viktoria Spinrad

Karaoke kennt jeder, Autoscooter auch - aber beides zusammen? Ob und wie das funktioniert, können Kinder am 7. August in Ebersberg vor laufenden Kameras ausprobieren: Denn dann dreht Super RTL für sein neues Format "Singing Scooter - Karaoke im Autoscooter" auf dem Volksfestplatz. Mit dabei sein wird auch der Zornedinger Michael Gruber ). Der 56-Jährige ist Producer bei den Burda Studios, die das ungewöhnliche Format umsetzen. Vorab verrät er, was strategisch kluge Scooter-Duos ausmacht - und wie viel Klimpergeld den Kindern winkt.

SZ: Herr Gruber, werden wir in Ebersberg lauter zappelige Kinder sehen, die in kleinen Elektroautos rumkurven und von da aus "Hyper, hyper" und "I like it loud" über den Volksplatz plärren?

Michael Gruber: Nein (lacht). Die Kinder dürfen und sollen Ihre Lieblingslieder singen - auch gerne abseits von Scooter.

Beim karaokelosen Scooter geht es ja vor allem darum, Massenkarambolagen zu provozieren. Wie soll das gehen, wenn man nebenher auch noch singen muss?

Darum braucht sich keiner Sorgen machen - denn es ist ja ein Geschicklichkeitsparcours, den der Fahrer alleine stemmt, während sich der Beifahrer auf das Singen konzentrieren kann. Ob der Sänger dann mehr vom Rumkurven abgelenkt ist oder der Fahrer von den Tönen des Beifahrers - das wird sich zeigen.

Also sind kleine Sebastian Vettels und Ariana Grandes gesucht?

So in etwa. Obwohl es beim Parcours ja nicht um Schnelligkeit geht, sondern um Geduld und Geschick.

Wie sieht der Parcours denn aus?

Zum Beispiel muss man einen Gong schlagen, Sterne abreißen, Slalom fahren. Die Teams fahren nacheinander und haben 50 Sekunden Zeit. Danach verstummt auch das Karaoke-Programm, das die Tontreffer des Singenden automatisch bewertet. Und dann wird Kassensturz gemacht!

Wie viel Kirmesgeld gibt's denn für die singenden Scooter-Kids?

Beim Parcours und für das Singen bis zu 60 Euro - also insgesamt bis zu 120. Irgendwas werden die Kinder auf jeden Fall mit nach Hause nehmen.

Auch ein paar blaue Flecken?

Es besteht keine Verletzungsgefahr. Darauf legen wir beim Dreh mit Kindern natürlich sehr großen Wert. Zudem sind die Kinder ja mit einem Gurt gesichert und bekommen alle eine Einweisung.

Was sind denn die Voraussetzungen dafür, unter Ihrer Regie singend über den Platz zu pesen?

Die Kinder, die genommen werden, brauchen vier Einverständniserklärungen: von beiden Elternteilen, von einem Arzt und von der Schule.

Eine Einwilligung von der Schule - obwohl der Drehtermin in die Ferienzeit fällt?

Ja, all das ist Standard in der Branche, so schreibt es das Gesetz vor. In unserem Fall wäre es zum Beispiel ein Problem, wenn ein Kind chronische Nackenprobleme hat und der Arzt vom Scooterfahren abrät. Das Jugendamt muss übrigens auch noch seine Einwilligung geben - darum kümmert sich dann aber die Produktionsfirma.

Ein Glück. Eine letzte Frage: Wie soll man eigentlich die Lyrics lesen, während man im Scooter herumgewirbelt wird?

Die Kinder singen auswendig, es ist ja nur der Refrain. Das Ganze ist ein sehr spielerisches Format. Und wir suchen auch nicht "The Voice of Germany."

Sondern The Rolling Voice of Ebersberg.

Genau! (lacht)

Für den Pilotdreh bewerben können sich Kinder zwischen acht bis zwölf Jahren in Zweier-Teams. Bewerbung mit Fotos und zwei Lieblings-Songs an scooter-casting@burdastudios.com. Bewerbungsschluss ist der 22. Juli.

© SZ vom 07.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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