Reden wir über :Singen im Rudel

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(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Günter Ebel leitet neues Angebot der Musikschule Vaterstetten

Interview von Anja Blum

"Rudelsingen", ein 2011 in Münster entstandenes Format, füllt Hallen in ganz Deutschland: Hunderte Menschen treffen sich, um bestens bekannte Melodien zu singen. Von Frank Sinatra über Abba, Leonard Cohens "Halleluja" oder Pink Floyd bis hin zu "Ein Hoch auf uns" von Andreas Bourani. Die Musikschule Vaterstetten greift diesen Trend nun auf und lädt in ihrer "Projekt- und Schnupperwoche" zum spontanen gemeinsamen Singen. Gastgeber Günter Ebel erklärt, was die Besucher erwartet.

SZ: "Rudelsingen" in Vaterstetten - wie muss man sich das vorstellen?

Günter Ebel: Naja, es wird schon ein bisschen anders sein als beim Original: nicht ganz so viele Menschen und keine Band, sondern nur ich mit meiner Gitarre. Aber der gemeinsame Gedanke ist, dass Menschen ganz zwanglos Lieder singen, die sie kennen. Die Idee dazu hatte Beate Milde-Schmitz vom Verein aktiver Bürger.

Und wie wird das Repertoire aussehen?

Ich habe etwa zehn Songs rausgesucht, lauter Schlager aus praktisch allen Jahrzehnten. Die Texte werden auf eine Leinwand projiziert, damit nicht jeder auf sein Blatt schaut und eine offene Atmosphäre entsteht. Außerdem ist eine aufrechte Haltung fürs Singen viel besser.

Wer soll sich von der Einladung angesprochen fühlen?

Alle, Jung und Alt! Es wird für jeden etwas dabei sein, da bin ich mir sicher. Und Vorkenntnisse sind absolut nicht nötig. Wir singen unisono, also alle die Melodie.

Wie viele Menschen haben sich denn schon angemeldet?

Etwa 15, darunter Eltern mit ihren Kindern, was sehr schön ist. Ein paar mehr könnten es aber gerne noch werden...

Aus der Musikschule heißt es, man habe für dieses Angebot ganz bewusst keinen ausgebildeten Chorleiter ausgewählt...

Ja, denn es soll hier überhaupt nicht um richtige beziehungsweise falsche Töne oder Stimmbildung gehen. Sondern darum, sich zu trauen, die Freude des gemeinsamen Singens zu erleben und Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Wer singt, geht einfach fröhlicher durchs Leben, das ist meine Überzeugung.

Eigentlich unterrichten Sie was?

Hackbrett. Aber gerade in der Volksmusik zeigt sich immer wieder, dass das Singen ganz ursprünglich zum Musizieren dazugehört. Auch im Unterricht arbeite ich oft mit der Stimme, lasse die Schüler die Melodien ihrer Stücke erst einmal singend verinnerlichen. Außerdem habe ich einfach eine große Affinität zur Unterhaltungsmusik.

Und Sie haben schon mal Erfahrungen in Richtung "Rudelsingen" gesammelt?

Nein, gar nicht, deshalb bin ich auch schon sehr gespannt!

Wird es denn eine Wiederholung geben?

Das ist durchaus möglich. Wenn das Angebot ankommt, kann es auch sein, dass wir das mal etwas größer aufziehen, mit einer Lehrer-Band zum Beispiel. Insofern ist das Treffen jetzt eine Art Testballon.

"Projekt- und Schnupperwoche" der Musikschule Vaterstetten vom 15. bis 19. Juli, "Singen macht Spaß" am Mittwoch, 17. Juli, von 18.30 bis 19.30 Uhr in der Baldhamerstraße 39. Das komplette Programm gibt es unter www.musikschule-vaterstetten.de, spontane Besucher sind bei den Workshops jederzeit willkommen

© SZ vom 13.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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