Ein Hahn braucht Schneid und Selbstvertrauen zum Krähen. Diese Erfahrung hat Georg Raig, erster Vorstand des Geflügelzuchtvereins Aßling, in den vergangenen Jahren gemacht. Jedes Frühjahr lädt der Verein zum Gockelwettkrähen nach Aßling ein, um das Tier mit der ausdauerndsten Stimme zu finden. Am Sonntag, 14. Juni, ist es wieder soweit; diesmal beim Kappelsberger Otto an der Rotter-Straße 12a. Dafür macht Raig sich und seinen Hahn schon mal bereit.
SZ: Wie lange gibt es das Gockelwettkrähen schon?
Georg Raig: Dieses Jahr veranstalten wir den Wettkampf zum 22. Mal.
Wie läuft das Turnier genau ab?
Von acht Uhr an können die Teilnehmer ihre Gockel anmelden. Zwischen 10.30 Uhr und 11 Uhr müssen die Hähne dann gleichzeitig gegeneinander ankrähen und zeigen, was Ihre Stimme hergibt.
Und am Ende gewinnt der Gockel, der am häufigsten kräht?
Genau. Für je drei Hähne gibt es einen Schreiber, der eine Strichliste führt. Manche von ihnen haben mehr zu tun - andere weniger.
Wie bereiten Sie Ihren eigenen Hahn auf den Wettkampf vor?
Natürlich kann man das Krähen nicht richtig trainieren. Aber Gockel, die sich sicher fühlen und wissen, dass ihnen nichts passiert, krähen eher. Ich gewöhne meine Tiere deshalb einfach an den Käfig.
Worauf kommt es denn beim Hahn an, damit er gut kräht?
Auf das Temperament. Eigentlich kräht jeder Gockel, der ein bisschen Schneid hat. Erfahrungsgemäß sind Zwerghähne besonders erfolgreich, weil sie so frech sind.
Gibt es auch Gockel, die nichts von sich hören lassen?
Ja sicher. Ein Drittel der Hähne beim Wettkampf bleibt still.
Wie viele Gockel erwarten Sie?
Vergangenes Jahr hatten wir etwa 50 Teilnehmer. Dieses Jahr rechnen wir sogar mit ungefähr 70.
Gibt es auch etwas zu gewinnen?
Natürlich. Heuer lassen wir mal die Sau raus: Der Teilnehmer mit dem besten Gockel gewinnt eine halbe Sau. Zusätzlich gibt es weitere Fleischpreise.
Können nur Geflügelbesitzer an dem Wettkampf teilnehmen?
Nein, denn wir haben auch Leasing-Gockel. Wer selbst keinen Hahn hat, kann sich einen von uns leihen.