Die lange Trockenheit, gepaart mit Rekordhitze, machten den Bauern in der Region ganz schön zu schaffen. Vor allem der vertrocknete Mais war an vielen Orten zu sehen. Seit zwei Tagen hat es mal wieder ordentlich geregnet. Was das für die Ernte 2015 bedeutet, erläutert Martin Höher, stellvertretender Obmann des Bayerischen Bauernverbands in Ebersberg.
SZ: Kam der Regen am Wochenende denn noch rechtzeitig für die Bauern im Landkreis?
Martin Höher: Das muss man differenziert betrachten, das ist je nach Bodenbeschaffenheit unterschiedlich. Bei eher kiesigen Böden kam der Regen zu spät. Die können kaum Wasser speichern und waren dieses Jahr viel zu trocken. Solche Böden haben wir vor allem in der Gegend um Vaterstetten und Baldham. Im Süden des Landkreis Ebersberg sind die Böden dagegen mooriger und behalten die Feuchtigkeit länger. Da kam der Regen gerade noch rechtzeitig.
Macht es einen Unterschied, welche Pflanzen angebaut werden?
Nein, die Wahl der Frucht macht da keinen großen Unterschied. Wenn sie kein Wasser hat, damit kommt keine Pflanze zurecht. Allerdings ist der Mais besonders stark betroffen. Wenn es dem nämlich zu trocken ist, bildet er erst gar keine Kolben aus. Da wachsen nur die Stängel.
Das bedeutet dann einen Totalausfall der Ernte?
Teilweise lassen sich die Stängel noch als Tierfutter verwenden. Aber das ist beinahe ein Totalausfall, ja.
In ein paar Tagen soll das Wetter ja schon wieder besser werden. Würde den Bauern mehr Regen noch etwas bringen?
Gewitter und Starkregen, wie wir sie jetzt am Wochenende hatten, bringen gar nicht so viel. Das können die Böden so schnell gar nicht aufnehmen. Vor allem, wenn es vorher lange trocken war. Leichter Regen über einen längeren Zeitraum, das würde schon noch etwas bringen.
Wie sieht es bei Ihnen persönlich mit der Ernte aus?
Mein Hof liegt in Frauenneuharting, wo die Böden ziemlich feucht sind. Bei mir ist der Ausfall nicht ganz so schlimm.