Reden wir über:Nachhaltige Mode aus Forstinning

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(Foto: Privat)

Theresa Numberger stellt ihre neue Kollektion vor

Interview von Franziska Bohn

Die Designerin Theresa Numberger entwirft Mode mit Wohlfühlcharakter, die nachhaltig und individuell ist. Am Wochenende zeigt sie ihre neue Kollektion.

SZ: Sie sind seit zehn Jahren mit ihrem eigenen Label "T-RESA" selbständig und bringen zwei Mal im Jahr neue Kollektionen heraus. Haben Sie in der aktuellen ein Lieblingsstück?

Theresa Numberger: Ich habe eine neue Funktionsjacke aus Merinowolle entworfen. Die ist funktional, aber trotzdem edel verarbeitet. Die Taschenbeutel sind beispielsweise aus Seide. Merinowolle hat eine bessere Trageeigenschaft als andere bekannte Funktionsstoffe und kann atmen. Man sieht darin gut angezogen aus, kann sie aber auch in den Rucksack stecken. Es gibt mehrere Farben, aber in gelb ist sie mein absolutes Lieblingsstück.

Wie wichtig ist Ihnen dabei das Thema Nachhaltigkeit?

Sehr wichtig. Meine Kleidung ist qualitativ hochwertig, einige meiner Kundinnen tragen immer noch Stücke, die sie vor zehn Jahren gekauft haben. Die Stoffe kommen hauptsächlich aus Italien. Mir ist es wichtig, dass die Transportwege kurz sind. Ich verwende hochwertige Stoffe wie Leinen, Seide, Viskose und für T-Shirts gerne Bambusstoffe.

Wo wird die Kleidung genäht?

Die Kleider werden in kleinen Werkstätten in Bayern genäht. Ich arbeite schon seit zwei Generationen mit ihnen zusammen. Angefangen habe ich mit den Eltern und mittlerweile arbeite ich auch mit deren Töchtern zusammen.

Welche Hürden gibt es bei nachhaltiger Mode?

Die größte Hürde ist es, Käufer zu finden, die auch ein paar Euro mehr zahlen. Meine Mode ist zwar bezahlbar, weil ich Direktvermarkterin bin, aber mit der globale Textilbranche kann ich nicht konkurrieren.

Leben Sie auch im Alltag nachhaltig?

Nachhaltigkeit ist mir nicht nur bei meiner Mode wichtig, sondern das Thema ist mein Lebensthema. Lebensmittel kaufe ich beim Direktvermarkter oder im Biomarkt. Meine Mode verkaufe ich in einem Holzhaus, das vor 25 Jahren so konzipiert wurde, dass es einen niedrigen Energieaufwand hat. 80 Prozent laufen über Sonnenenergie. Das Haus hat eine ganz besondere Atmosphäre, das können die Besucher am Samstag auch erleben.

Offene Ateliertage, Samstag und Sonntag, 14. und 15. September, von 11 bis 18 Uhr in der St.-Sylvester-Straße 6b in Forstinning.

© SZ vom 14.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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