Reden wir über:Honig im Sinn

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Foto: Christian Endt (Foto: N/A)

Der Imkerverein Anzing-Poing lädt am Samstag zur 120-Jahr-Feier

Interview von Serafine Dinkel

1896 wurde der "Obstbau- und Bienenzuchtverein Anzing" gegründet. Einige Namensänderungen später kann der Imkerverein Anzing-Poing nun sein 120-jähriges Bestehen feiern. Dazu lädt der Verein am Sonntag, 3. Juli, dem Tag der Deutschen Imkerei, auf die Streuobstwiese der Familie Hermann am Ende der Dorfstraße in Angelbrechting ein. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Albert Hingerl werden von 13 Uhr an Einblicke in die Arbeit der Imker, Kostproben von Produkten, Kaffee und Kuchen und ein Gewinnspiel geboten. Der Poinger Ludwig Huber (Foto: Endt) ist seit vielen Jahren für den Verein aktiv.

SZ: Imkern ist nicht das nahe liegendste Hobby. Wie kommt man darauf?

Ludwig Huber: Mein Sohn hat mich dazu gebracht! Schon mit zwölf Jahren hat er sich für Bienen interessiert, dann haben wir uns informiert und ein paar Jahre später angefangen zu imkern. Heute interessieren sich viele junge Leute wieder dafür. Das kommt vielleicht von einem neuen Interesse an der Natur. Unsere 35 Mitglieder sind zwischen 15 und 89 Jahre alt, seit etwa fünf Jahren scheint das Imkern bei jungen Leuten im Trend zu sein. Keiner von denen macht das professionell.

Man hört immer wieder von der schwierigen Situation der Bienen. Konnten Sie in den vergangenen Jahren trotzdem Verbesserungen beobachten?

Die Nachwuchs-Imker sind auf jeden Fall wichtig. Denn ohne Imker können Bienen heute gar nicht mehr überleben. Wenn sich ein Schwarm in einem Baumstamm niederlässt, ist er nach zwei bis drei Jahren tot, denn mit ihm nisten sich die Varroa-Milben ein. Die bekämpfen wir Imker so gut es geht.

Helfen dabei die neuen Methoden?

Als ich angefangen habe, waren wir da auf chemische Produkte angewiesen. Heute verwenden wir organische Säuren, um die Milben auszurotten. Das dürfen wir nur einmal im Jahr; die Methode macht mehr Arbeit als früher, aber es lohnt sich. Honig ist schließlich ein Naturprodukt, da will keiner die Chemie drinnen haben. Und die Bienen belastet es auch.

Wie viel Honig produziert der Verein?

Das ist sehr schwer zu sagen. Die Produktion hängt einerseits vom Nahrungsangebot ab, andererseits, und fast noch mehr, von der Witterung. Die Bienen haben weniger Nahrung als früher, es gibt ja kaum noch blühende Wiesen. Aber es findet ein Umdenken statt in den Kommunen. Die Witterung kann man aber nicht steuern. Die Produktion variiert also zwischen zehn und 80 Kilogramm pro Volk pro Saison. Ganz grob geschätzt sind es durchschnittlich 30.

© SZ vom 02.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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