Reden wir über:Einsatz am Beckenrand

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Sandra Friesingers Element ist das Wasser: Mit sechs Jahren begann sie mit dem Leistungsschwimmen, seit drei Jahren ist sie Bademeisterin. (Foto: Christian Endt)

Sandra Friesinger hat eine Rekordsaison im Freibad hinter sich

Interview von Florentine Kary

Sandra Friesingers Element ist das Wasser: Mit sechs Jahren begann sie mit dem Leistungsschwimmen, später fing sie an, auch Schwimmkurse zu geben. 18 Jahre lang brachte sie Kindern das Schwimmen bei. Seit drei Jahren ist sie Bademeisterin im Freibad in Grafing - und musste in dieser Saison richtig viele Badegäste im Auge behalten.

SZ: Wie lief die Saison insgesamt, wie viele Besucher waren da?

Sandra Friesinger: An Spitzentagen hatten wir bis zu 3000 Besucher. Genaue Zahlen habe ich zwar nicht, aber nach diesem Sommer zeigt sich, dass es eine der besten Saisons seit Jahrzehnten war. Die letzten 50 Jahre waren nicht so gut.

Welche Ausbildung braucht man als Bademeister, und was muss man können?

Es gibt den Fachangestellten für Bäderbetriebe, das ist eine dreijährige Ausbildung, und dann kann man auch noch den Meister machen. Den habe ich jetzt nicht. Ansonsten muss man gut mit Menschen umgehen können, Ruhe bewahren, gerade an stressigen Tagen, wenn viele Besucher da sind, und Spaß am Job haben. Das ist, denke ich, das Wichtigste.

Was machen Sie in der Wintersaison?

Das Bad bleibt jetzt geschlossen, wir richten das jetzt her für den Winter, also machen es winterfest. Unser Personal wird anschließend in Ebersberg aushelfen. Dort gibt es ja ein Hallenbad und da übernehmen wir dann die Betreuung, die Aufsicht und die Technik. Ich selbst bin dann auch in Ebersberg.

Waren Sie oft im Einsatz? Welche Vorfälle gab es?

Wir hatten heuer unglaublich viele Wespenstiche, das war das, was für mich extrem auffällig war. Ansonsten hatten wir nur leichte Blessuren. Insgesamt ist, toi toi toi, unsere Freibadsaison unglaublich glimpflich abgelaufen. Es gab wirklich nur kleine Blessuren und keinen größeren Zwischenfall. Wir mussten auch nicht ins Wasser springen und jemanden retten. Wir legen sehr viel Wert auf die Aufsicht, wir stehen immer am Becken, an der Rutsche, am Springturm. Es steht wirklich immer jemand da und passt auf.

Was für ein Fazit ziehen Sie insgesamt für die Badesaison 2015, was war gut und was kann man noch verbessern?

Das soll sich jetzt nicht überheblich anhören, aber es ist so, dass wir eben ganz viel Wert auf die Aufsicht legen und auf unsere Badegäste achten. Man muss dazu sagen: Wir sind ein Familienbad, man kennt die meisten Leute, man hat unglaublich viel Kontakt zu den Gästen. Es ist einfach ein Landbad, deshalb kennen sich die meisten auch untereinander. Es gibt eigentlich nie Ärger, außer mit manchen speziellen Leuten, aber ansonsten haben wir einfach unglaubliche Gäste. Was man hier verbessern sollte, wüsste ich nicht. Das Team ist gut, wir verstehen uns alle und man kann sich aufeinander verlassen. Das ist auch an stressigen Tagen am wichtigsten.

© SZ vom 16.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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