Reden wir über:Eine Feier für alle

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Norbert Claus gilt als der Urvater des Glonner Dorffestes

Von D. Weichselgartner

Wenn Petrus mal einen schlechten Tag hat, fällt so manches Fest im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Nicht so beim Dorffest in Glonn, denn dort bieten urige Hütten, die sich um den Festplatz gruppieren, auch bei garstigem Wetter Schutz. Das Aufbauen der Holzhäuser und alle sonstigen Organisationsarbeiten werden von acht Vereinen gemeinsam gestemmt. Dass diese Zusammenarbeit zu Stande kam, ist nicht zuletzt das Verdienst von Norbert Claus , der als Urvater des Glonner Dorffestes gilt, das heuer an diesem Donnerstag, 28. Juli, beginnt.

SZ: Wie entstand die Idee zum Dorffest?

Norbert Claus: Zuvor gab es viele einzelne Veranstaltungen, bei denen häufig draufgezahlt wurde. Dem wollten wir ein gemeinsames Projekt der Vereine entgegenstellen. Nach etwa zwei Jahren Überzeugungsarbeit, bei der auch der "Koja Wast" (Sebastian Huber, Anm. der Redaktion) intensiv mitgewirkt hatte, konnte man 1992 das erste Dorffest ins Leben rufen. Jeder der damals neun Vereine baute eine Hütte und die Musikvereine installierten eine Bühne auf dem Dorfplatz. Als dies geschafft war, staunte so mancher Mitwirkende: "Guad schaut's aus." Jetzt sind wir acht Vereine, denn durch diese Zusammenarbeit haben sich damals zwei Musikvereine zusammengeschlossen.

Warum haben Sie sich für einzelne Hütten entschieden?

Wir wollten etwas Besonderes. Ein großer Vorteil ist, dass es sich weder um ein gewöhnliches Bierzelt noch eine reine Open-Air-Veranstaltung handelt. Folglich können sich die Besucher bei Regen in den Hütten unterstellen, während sie bei gutem Wetter draußen feiern. Außerdem wandern die Leute von einer Hütte zur anderen, wodurch sie animiert werden, neue Bekanntschaften zu schließen.

Wie schätzen Sie den Erfolg des Dorffestes ein?

Vom ersten Mal an war es ein großer Erfolg. Inzwischen stammen die Gäste nicht nur aus der Region, sondern kommen sogar aus dem Rheinland oder Österreich zu uns. Auch die jüngere Generation erreichen wir - unter anderem durch das Angebot einer Disco.

Was sind die positiven Effekte der Zusammenarbeit von acht Vereinen?

Das finanzielle Risiko wird gemeinsam getragen, aber auch die Einnahmen kommen zu einem Teil den Vereinen zugute. Der Rest wird an gemeinnützige Projekte in der Region gespendet. Vor allem hat sich aber ein enormer Zusammenhalt ausgebildet und man hilft sich, wo man kann. Während man früher oftmals erfolglos bei den anderen Vereinen um Bierbänke oder sonstiges Material anfragen musste, ist sowas heute selbstverständlich. Außerdem haben wir uns mit der Zeit eine gemeinsame, gute Ausstattung zugelegt.

Was hat sich in den 25 Jahren, in denen es das Dorffest nun schon gibt, verändert?

Nicht viel. Natürlich wurden einige Hütten und die Bühne erneuert, und jedes Jahr gestaltet sich das Angebot ein bisschen anders, aber das Grundprinzip bleibt gleich.

Was zählt zu Ihren Highlights?

Für den Auf- und Abbau benötigen wir jeweils etwa hundert Helfer, die sich aus Freiwilligen der Vereine zusammensetzen. Besonders schön finde ich es mitzuerleben, wie von Jung bis Alt alle gemeinsam arbeiten und danach bei einer Brotzeit gemütlich zusammensitzen und sich über das Geschaffte freuen.

© SZ vom 28.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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