Reden wir über:Ein gutes Gefühl in den Wadeln

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Foto: Peter Hinz-Rosin (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Klimaschutzmanager Gröbmayr zieht Bilanz übers "Stadtradeln"

Interview von Annalena Ehrlicher

Drei Wochen lang verzichtete der Ebersberger Klimaschutzmanager Hans Gröbmayr im Rahmen der Aktion "Stadtradeln" freiwillig völlig auf sein Auto. Jetzt spricht er über seine Erfahrungen - und hat noch immer nicht genug vom Radfahren.

SZ: Herr Gröbmayr, wie geht's denn den Wadeln nach drei autofreien Wochen?

Hans Gröbmayr: Na, denen geht's immer besser. Früher dachte ich, wenn ich mit dem Fahrrad gefahren bin: "Mein Gott, ist das eine Quälerei." Aber im Ernst: Von mir werden Sie da nichts Negatives hören. Selbst Regen ist, wenn es nicht kalt ist, nur eine Ausrede und kein wirkliches Problem. Man rüstet sich dann halt entsprechend aus. Und auch das Thema Einkaufen geht mit dem Fahrrad gut - mit einem Anhänger kann man auch Bierkästen gut transportieren. Ich habe das getestet.

Stimmt es, dass Sie eine Wette eingegangen sind, wonach Sie jetzt längerfristig nur das Fahrrad nutzen?

Ich hatte ja gewettet, dass wir alle zusammen keine 100 000 Kilometer radeln - es waren jetzt sogar 125 000. Die Wette war allerdings zweiteilig und der zweite Teil wurde nicht erfüllt. Ich werde aber die Wette eingeschränkt einlösen, weil ich merke, dass es mir selbst besser geht. Man fühlt sich gesünder und baut Stress und Gewicht ab. (lacht)

Sind das die positiven Nebeneffekte, die Sie für sich ziehen?

Ja, klar! Aber davon abgesehen setze ich mich ja im Beruf ständig mit CO2-Ausstoß auseinander und da macht gerade das Radfahren auf Kurzstrecken schon viel aus. Ich singe ja inzwischen ein Loblied auf das E-Bike, weil man damit einfach die doppelte Strecke gut zurücklegen kann und zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit nicht ins Schwitzen gerät.

Was haben Sie sonst aus der "Stadtradl"-Aktion mitgenommen?

Mein Fazit ist, dass wir deutlich bessere Radwege im Landkreis brauchen, sodass man sich als Radfahrer sicher und nicht benachteiligt fühlt. Wenn man das in der Konsequenz betrieben hat wie ich, dann merkt man die Defizite in diesem Bereich deutlich.

Wird dann auch der nächste Urlaub ein Radelurlaub?

Wir fahren immer auf einen Bergbauernhof in Südtirol und da nehmen wir die Räder natürlich mit. Es gibt dort einen Pass, der auf 1800 Meter hoch geht - darauf freue ich mich schon, weil ich den dieses Jahr locker hochradeln kann.

© SZ vom 25.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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