Reden wir über:Die Zählung der Osterhasen

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(Foto: privat)

Konrad Metzger vom Jagdverband erläutert die Hintergründe

Interview von Valentin Tischer

Der Bayerische Jagdverband zählt in der Karwoche wilde Hasen. Freiwillige stehen in den Wiesen und versuchen zu erfassen, wie viele der Tiere hier noch leben. Konrad Metzger, Vorsitzender der Kreisgruppe Ebersberg, erklärt im SZ-Interview, warum und wie die Jäger dies machen.

SZ: Herr Metzger, zählen Sie Hasen, um vielleicht den Osterhasen zu finden?

Konrad Metzger: (lacht) Eigentlich nicht. Aber das ist von Revier zu Revier unterschiedlich.

Wie oft und warum zählen sie eigentlich die Hasen?

Die Zählung ist alljährlich. Eigentlich macht man das im Herbst, also Ende September und Oktober, um zu entscheiden, ob es sich lohnt, die Hasen zu bejagen. Das macht man meist mit Treibjagden, und da ist es wichtig zu wissen, dass es sich lohnt. Und als Jagdherr kann ich dann auch sagen, ob man nicht besser die Jagd abbricht, wenn eine gewisse Zahl geschossen worden ist, weil es sich vielleicht nicht mehr lohnt.

Wie kann man denn Hasen zählen?

Am besten macht man das abends mit dem Auto und Scheinwerfern. Da stellt man sich an eine Straße im Revier, leuchtet die Wiesen ab und zählt die Hasen, die man sieht. Es ja keine Jagd, und da kann man das mit Licht machen - bei Vollmond aber auch ohne Lampe. Natürlich kann man den Bestand so nicht genau zählen, aber ihn annähern und eine Tendenz rausfinden.

Und was haben denn die Zählungen dann ergeben?

Speziell in meinem Revier ist es so, dass es wegen der Biotop-Situation wenig Hasen gibt. Eine Jagd im Herbst lohnt sich da nicht. Aber das ist von Revier zu Revier unterschiedlich.

Wie sieht es denn allgemein mit den Hasen im Landkreis aus?

Das ist unterschiedlich. Im Süden und in der Schotterebene bei Pliening, Landsham oder Markt Schwaben ist der Hasenbestand ordentlich. Dort, wo viel Ackerbau betrieben wird, geht es auch den Hasen gut. Wo viel Grünland intensiv bewirtschaftet wird, geht es den Hasen nicht so gut. Vor allem das häufige Mähen trifft die jungen Hasen hart.

Heißt das alles, dass wir uns Sorgen machen müssen, dass der Osterhase eher auf dem Tisch landet, als Ostereier zu verstecken?

Nein. Die Situation ist so, dass sich die Kinder keine Sorgen machen müssen, dass der Osterhase gefährdet ist.

© SZ vom 18.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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