Reden wir über:Dialog mit der Jugend

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(Foto: Christian Endt)

Bürgermeister Albert Hingerl lädt in Poing Kinder zur Sprechstunde

Interview von Manuel Kronenberg

An diesem Dienstag, 20. November, bietet der Poinger Bürgermeister Albert Hingerl im Jugendzentrum eine Kinder- und Jugendsprechstunde an. Im Interview erklärt er, was das Ziel dabei ist, und was das alles mit Städteplanung zu tun hat.

SZ: Herr Hingerl, was erhoffen Sie sich von der Jugendsprechstunde?

Albert Hingerl: Wir haben immer schon mit der Jugend zusammengearbeitet. Wir haben zum Beispiel schon einen großen Workshop im Jugendzentrum veranstaltet, bei dem wir zusammen mit der Jugend Fachthemen besprochen haben. Die Sprechstunde kann man als Fortsetzung dieser Arbeit sehen. Das Ziel ist es, einfach noch einmal in einen Dialog mit den Jugendlichen zu kommen.

Worüber muss gesprochen werden?

Wir haben im Zusammenhang mit den geplanten Wohngebieten vor, dass wir neue Treffpunkte für Jugendliche schaffen. Bei solchen Planungen muss man die gesellschaftlichen Entwicklungen berücksichtigen. Wir entwerfen zum Beispiel ein Mobilitätskonzept. Außerdem holen wir auch Informationen und Gutachten über die Situation der Senioren ein, um Fragen zu beantworten wie: Brauchen wir ein neues Seniorenzentrum? Brauchen wir mehr Tagespflege? Daneben stellt sich die Frage, wie es mit den Jugendlichen aussieht. Ein großer Anteil der Menschen in Poing ist ja in jungem Alter. Auch hier wollen wir Konzepte im Dialog mit den Jugendlichen entwickeln und deren Wünsche berücksichtigen und diskutieren.

Wichtig sind dabei also Treffpunkte für die Jugend.

Ja. Wir überlegen, ob wir neue Gebäude brauchen, wo sich die Jugend treffen könnte. Braucht man zum Beispiel zusätzlich zum Jugendzentrum einen Treffpunkt? Oder brauchen wir Parks? Es geht also um Städteplanung und um die Frage, welche Anforderungen wir berücksichtigen müssen. Ein Wohngebiet entsteht nur im Bürgerdialog. Die Jugendlichen sind ein Teil davon.

Geht es nur um Städteplanung? Oder was glauben Sie, welche Themen die Jugendlichen noch bewegen?

Ich bin erst einmal offen in dem Bereich. Das ist auch ganz wichtig, weil man ja sonst vermittelt, wir wüssten alles besser als sie. Die Lösung ist ja nicht, dass nur die eine Seite das Sagen hat, sondern dass man ein Miteinander schafft. Grundsätzlich ist es immer wichtig zu wissen, wie es den Jugendlichen geht. Deshalb planen wir auch Projekte wie eine Zukunftswerkstatt und ein Jugendparlament, um zusammen mit den Jugendlichen konkrete umsetzbare Maßnahmen zu erarbeiten. Gewünscht haben sie sich zum Beispiel schon einen Bauwagen, einen Kulturstrand, einen Trampolinpark oder Wände für Graffiti.

Die Sprechstunde findet von 17 bis 19 Uhr im Jugendzentrum statt. Kinder und Jugendliche von neun bis 21 Jahren können dort ohne Anmeldung mit dem Bürgermeister ins Gespräch kommen.

© SZ vom 20.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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