Pro Sonntagsmärkte:Es sind nur vier Tage im Jahr

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Sonntagsmärkte haben Vorteile, die Struktur der Ladenöffnungszeiten bleibt dennoch erhalten. Schließlich geht es nur um vier Termine.

Pro-Kommentar von Jan Schwenkenbecher

Vier. Nicht um 52, sondern um vier Sonntage im Jahr geht es. Für so viele Sonntage dürfen Gemeinden per Rechtsverordnung Geschäften erlauben, auch am siebten Tag der Woche ihre Waren anzupreisen. Und auch nur dann, wenn gerade in der Nähe eine Veranstaltung stattfindet, etwa Markt oder Messe. Es geht also nicht um eine grundsätzliche Zerschlagung der Wochenstruktur, es geht um vier Tage.

Warum also nicht? Wer gemütlich zwischen Karussell und Frittenbude entlangschlendert und endlich die eine auserwählte Nachttischlampe im Schaufenster hinter dem Lebkuchenstand erblickt, möchte die auch gleich mitnehmen. Und nicht am Montag noch mal durch den Landkreis hetzen, um es zwischen Büro- und Ladenschluss rechtzeitig ins Geschäft zu schaffen. Na klar, es gibt auch Samstage. Doch wem schon Montag bis Freitag beständig die Öffnungszeiten dazwischenfunken, der muss am Wochenende erst mal einkaufen, zum Friseur, dem Schneider die Übergangsjacke bringen und das bestellte Buch abholen.

Natürlich muss es an Sonntagen nicht nur Ein-, sondern auch Verkäufer geben. Die können nicht schlendern, die müssen malochen. Für viele ist das aber keine Strafe, sondern ein Geschenk. Nicht wenige freuen sich über Feiertags- oder Nachtzuschläge, freuen sich über den gewonnenen Ausgleichstag. Sie wiederum können dann am Dienstag durch freie Supermarktgänge schlendern oder am Donnerstag das leere Schwimmbecken genießen.

© SZ vom 07.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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