Porträt:Neustart an einem besonderen Tag

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(Foto: Christian Endt)

Karena Schaffer ist Rektorin der Bergfeldschule

Von Barbara Mooser

Das kann eigentlich nur ein positives Omen sein: An einem 12. September wurde Karena Schaffer geboren, an einem 12. September wurde sie eingeschult - und nun hat sie auch an einem 12. September die ersten Schulkinder in ihrer neuen Schule in Poing am Bergfeld begrüßt. Die gerade 46-Jährige strahlt, als sie von diesem Zufall erzählt, die Freude auf den Neuanfang in Poing ist ihr anzumerken. Ihr eigener erster Tag in der Schule ist es freilich nicht, sie und ihr Kollegium haben in den vergangenen Wochen schon viel Zeit darauf verwendet, den Kindern einen schönen Empfang in den neuen Räumen zu bereiten. Ein großes, buntes Bild von einer Wiese zwischen Bergen haben die Pädagogen gemalt, es soll das "Bergfeld" zeigen, das der Schule ihren Namen gibt. Auch ein Lied wurde schon einstudiert, "Wir sind eine coole Schule" heißt es, wer weiß, vielleicht wird ja mal die offizielle Schulhymne draus.

Noch vor den Ferien war Karena Schaffer Konrektorin an der Unterföhringer Grundschule, auch ihren Lebensmittelpunkt hatte die Pädagogin meist im Münchner Umland, sieht man von 15 Jahren im Berchtesgadener Land ab. Aus persönlichen Gründen wünschte sie sich dann aber doch eine Rückkehr in die Nähe der Landeshauptstadt. Ihre neue Wirkungsstätte gefällt ihr gut, wie sie sagt, "es ist alles sehr hell, sehr offen", die Ausstattung sei "super", die Wege seien in der kleinen Schule kurz. Auch das Kollegium ist klein: Neun Klassleiter und ein Lehramtsanwärter sind es zunächst, dazu kommen Fachlehrer, die sich die Bergfeldschule aber mit der Karl-Sittler-Schule teilt, die übergangsweise hier untergebracht ist. Überhaupt ist die Zusammenarbeit mit der Schulleiter-Kollegin Tanja Markefka nebenan eng, gerade am Anfang, schließlich teilen sich die beiden Schulen nicht nur Lehrer, sondern auch Fachräume, Turnhalle und Pausenhof. Durch die enge Abstimmung konnte Schaffer auch alle Unterrichtsstunden am Vormittag unterbringen; Nachmittagsunterricht, wie anfangs befürchtet, wird kein Grundschulkind haben.

Auch Karena Schaffer hat eine Klassleitung übernommen, wenn die Schule wachse, werde das wahrscheinlich schwierig werden, sagt sie. Sie stammt aus einer Familie mit vielen Pädagogen, das habe wohl irgendwie auch Ausschlag gegeben bei ihrer Berufswahl, erzählt sie, auch wenn sie schon immer gern mit Kindern gearbeitet habe. Heute schätzt sie die verschiedenen Facetten des Lehrerberufs: "Mir gefällt, dass jeder Tag anders ist - egal, wie ich es plane. Das ist anspruchsvoll, hat aber auch seinen Reiz." Zu ihrem neuen Job hat sie einen Glückwunschbrief bekommen, der sie besonders gefreut hat: von der Lehrerin, bei der sie vor 40 Jahren ihren eigenen ersten Schultag hatte.

© SZ vom 13.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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