Poing:Verstärkung am Altar

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Die Neue in der Christuskirche: Johanna Thein ist von März an Pfarrerin in der Gemeinde Poing. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Johanna Thein fängt im März als neue Pfarrerin an

Von Barbara Mooser, Poing

Darauf, dass sie mit ihrem Job in Poing die richtige Wahl trifft, hat Johanna Thein gewissermaßen blind vertraut: In ihrer Wahlheimat für die kommenden drei Jahre hat sie sich erst nach ihrem Antrittsbesuch bei ihrem künftigen Chef Michael Simonsen ein bisschen umgesehen. Von März an wird die 31-Jährige das Team der Christuskirche als Pfarrerin verstärken. Vor allem die Tatsache, dass dabei der Schwerpunkt auf dem Bereich Kinder und Familien liegt, habe sie an der Position gereizt, erzählt sie.

Schon jetzt arbeitet sie bei einer Christuskirche, allerdings in Schweinfurt, wo die gebürtige Coburgerin ihr Vikariat absolviert. Die Nähe zur evangelischen Kirche ist bei Johanna Thein familiär bedingt: "Ich bin ein Pfarrerskind", sagt sie und lacht - Vater Pfarrer, Mutter evangelische Religionslehrerin. "Trotzdem wäre ich als Jugendliche nie auf die Idee gekommen, das als Berufswunsch anzugeben", merkt sie an. Erst als es ans Studium ging und sie überlegte, was ihr gefallen würde, kam sie ins Grübeln: Etwas Soziales, etwas, das mit Menschen zu tun hat, kein reiner Bürojob, nicht nur Unterrichten - da lag dann doch auf einmal ein Beruf in der Kirche nah. Das Studium machte Spaß, schnell war sie überzeugt, dass das der richtige Weg sein könnte, wie sie erzählt.

Dass sie sich nun aus dem Fränkischen Richtung Oberbayern orientiert hat, liegt nicht nur am attraktiven Job in Poing, sondern ist auch eine Herzensangelegenheit: Ihr Mann studiert in Weihenstephan, beide hatten die bisherige Fernbeziehung leid. Künftig muss der Ehemann nur noch ein bisschen pendeln, Johanna Thein kann zur Arbeit radeln, was sie großartig findet. Auch sonst gefällt ihr, was sie bisher von Poing und ihrem neuen Arbeitsplatz gesehen hat - vor allem zu ihren künftigen Kollegen hat sie schon jetzt einen guten Draht: "Ich bin positiv überrascht, wie offen ich empfangen wurde und wie schnell ich in Entscheidungen eingebunden wurde."

An Poing selbst kommt ihr entgegen, "dass man alles vor Ort hat und trotzdem schnell im Grünen ist". Gerade letzteres ist ihr wichtig, denn in ihrer Freizeit ist sie gern in der Natur unterwegs, "wahrscheinlich schaffen wir uns einen Hund an", sagt sie. Kraft tankt sie auch, wenn sie Familie und Freunde trifft, ihr Patenkind in Fischbachau werde sie etwa künftig häufiger sehen, hofft sie.

Wie genau sie ihre Arbeit gestalten wird, das wird sich erst mit der Zeit ergeben. Es seien viele Strukturen vorhanden, die man weiterführen könne, aber die Pfarrgemeinde sei auch offen für Neues, man dürfe sich durchaus ausprobieren, sagt sie: "Ich lasse das jetzt erst einmal alles auf mich zukommen."

© SZ vom 07.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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