Poing:Umstrittene Weichenstellung

Lesezeit: 1 min

Bebauungsplan für Alt-Poing wird erneut beraten

Wie viel Wohnraum kann in Alt-Poing noch entstehen? Wenig andere Fragen haben in den vergangenen Jahren in Poing die Gemüter so entzweit wie diese. Konkret geht es um einen Bebauungsplan, der über ein Viertel nahe des Rathauses gezogen werden soll. Hier sieht es völlig anders aus als in den verdichteten Neubaugebieten der Gemeinde: Es gibt große Gärten, die Häuschen dazwischen sind vergleichsweise klein. Weil immer mehr Grundstücksbesitzer Umbau- und Ausbaupläne anmeldeten, entschied sich der Gemeinderat bereits 2012 für die Aufstellung eines Bebauungsplans, gleichzeitig verhängte er eine Veränderungssperre für das Gebiet östlich der Neufarner Straße, südlich der Poststraße, westlich der Birkenallee und nördlich der Frühlingstraße.

"Maßvolle Verdichtung" lautete das Ziel des Poinger Gemeinderats und ein entsprechender Auftrag an den Planer. Doch nach Ansicht vieler Bewohner in dem Areal würde der neue Bebauungsplan für so manchen Grundstückseigentümer sogar Einschränkungen bedeuten, über eine "deutliche Reduzierung des Baurechts" klagt eine Interessengemeinschaft gegen den Bebauungsplan. Die Gemeinde hält dagegen, dass im allgemeinen Wohngebiet eine Steigerung der Wohneinheiten um 45 Prozent möglich gemacht werde, und dass es für Begrenzungen gute Gründe gebe - beispielsweise, dass einige der Straßen so schmal sind, dass jetzt schon die Feuerwehr kaum durchkommt und die Erschließung für noch mehr Wohnungen schwierig wäre. Mehr Baurecht für die Hinterlieger wäre zwar dann möglich, wenn die Straßen verbreitert würden - dafür müssten aber die direkten Anwohner der Straße Grund abtreten, ohne selbst davon groß zu profitieren.

Bereits in mehreren Informationsveranstaltungen für die Anwohner hat die Gemeinde ihre Vorstellungen erläutert, bis zum Januar war der Bebauungsplan erneut öffentlich ausgelegt worden. Die Stellungnahmen dazu sollen nun am Donnerstag, 28. April, 18.30 Uhr, im Bau- und Umweltausschuss beraten werden. Auch ein Satzungsbeschluss ist geplant. Aufgrund des großen Interesses, das auch diesmal zu erwarten ist, findet die Sitzung in der Mehrzweckhalle der Grundschule an der Karl-Sittler-Straße statt.

© SZ vom 27.04.2016 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: