Poing:Tanzen bis zur Geisterstunde

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In Poing steigt am Samstag die "Lange Nacht der Musik". Das Programm ist ein bunter Mix aus Rock, A-Capella-Pop, alpenländisch-bayerischer Musik, Jazz und Klassik. Mehr als 40 Bands, Ensembles und Solisten musizieren an 30 Spielorten

Von Rita Baedeker, Poing

Die Tage werden kürzer. Dagegen gibt es in Poing ein Rezept: Die Lange Nacht der Musik am Samstag, 17. September. Mehr als 40 Bands, Ensembles und Solisten musizieren an 30 Spielorten, darunter Cafés, Clubs, Bürgerhaus, Kirchen, Schulen, Galerien, Eisdielen, Restaurants, Seen und öffentliche Plätze sowie Höfe in Alt-Poing. Ein Shuttlebus mit DJ Retro Rösl ist in der Zeit von 17 bis 24 Uhr in Poing unterwegs. Abfahrt ist jede halbe Stunde am Marktplatz. Der Eintritt zu den Konzerten und die Busfahrten sind gratis.

Das Programm reicht von A-Cappella-Pop bis Rock à la Elvis, von Ballett bis Barock, von alpenländisch bis bayerisch, irisch und karibisch, von Jazz bis Klassik, vom Profi bis zum heimischen Nachwuchstalent. Für jeden Musikgeschmack ist etwas dabei, auch für Kinder, die sich beim Trommeln und Tanzen austoben dürfen. Gemeinde und Kulturamt haben ein ausgewogenes Konzertfestival mit vielen Facetten und künstlerischen Temperamenten auf die Beine gestellt. Praktisch auch, dass all das bei freiem Eintritt geboten wird. Die folgenden Beispiele geben einen kurzen Überblick über das Spektrum der Konzerte, sie sind keineswegs erschöpfend.

Zunächst ein Tipp für die Unentschlossenen: Manche Interpreten bleiben den ganzen Abend lang ortstreu, etwa der Sänger und Songwriter Konstantin Zattler, der von 18 bis 24 Uhr bei der Arge am Quartiersplatz bayerischen Glamrock zum Besten gibt. Oder die Band Steve Obu, die im selben Zeitraum im Seewinkel an der Teichhuhnstraße Jazz mit afrikanischem Touch spielt. Oder auch Countrysänger Dieter Vogt in der AWO Stubn. Da bleibt genügend Luft, um im Laufe des Abends mal reinzuhören.

Bei anderen Konzertauftritten muss man aufpassen, dass man auf dem Streifzug durch die Gemeinde nichts verpasst. So lohnt es sich auf jeden Fall, zwischen 18.30 und 20 Uhr bei der A-Cappella-Pop-Formation aMusing in der Kita des Familienzentrums am Bergfeldsee vorbeizuschauen. Die Vokalisten interpretieren Raritäten der Musikgeschichte, Balladen und Rock und präsentieren abgedrehte Texte. Im selben Zeitraum spielt das Blockflötenensemble Zorneding - ein schöner Termin auch deshalb, weil das Konzert in der Eisdiele "Il Gelato Italiano" stattfindet.

Ein kurzes Gastspiel gibt der Verein accordeonissimo von 18 bis 19 Uhr in der Aula der Seerosenschule. Der Poinger Dreigesang und die Münchner Saitenmusik gestalten gemeinsam eine Messe in der Katholischen Kirche St. Michael mit alpenländischen Liedern, traditioneller Volks- und Kirchenmusik (19 bis 20 Uhr). Die beiden Ensembles sind dann von 17.30 Uhr an eine Stunde lang im Peishof und von 20.30 Uhr an ebenfalls eine Stunde lang bei "Schnick-Schnack & Lifestyle" zu hören.

Schlag auf Schlag geht es in der Evangelischen Christuskirche. Die ersten beiden Stunden dort gestalten Isabella Xu, Klavier, und Viktor und Clara Shen, Klavier und Violine, mit klassischer Musik aus mehreren Jahrhunderten. Das reizvolle Kontrastprogramm der Vuizbandoffen schließt sich von 19 bis 21 Uhr an. Nach Ausflügen zu Mozart und anderen großen Tonmeistern bis zur Begegnung mit irischer Folklore, haben die Musiker mit dem gemütlichen Namen einen eigenen Stil gefunden. Nach Klassik und innovativer Volksmusik folgt dort von 21 bis 24 Uhr Jazz, die Musik der Nachteulen. The Summerhouse Four nennt sich eine Formation aus drei Musikern und einer Sängerin, die klassischen Jazz aus dem Great American Songbook von Gershwin bis Cole Porter spielen werden. Und wer sich voll und ganz dem Jazz hingeben möchte, der findet im Spiegelsaal des Bürgerhauses eine feste Bleibe. Nach dem H.M.S. Trio, das dort von 18 bis 21 Uhr in klassischer Besetzung mit Piano, Kontrabass und Drums mit Jazz der Dreißiger- bis Achtzigerjahre aufwartet, mit Latin, Bossa Nova und anderen groovigen Latin-Rhythmen, folgt bis 24 Uhr der leise Barjazz von Zebop 4, gespielt in der Besetzung Querflöte, Keyboard, Saxofon, Bass und Drums.

Klar, dass man das alles trotz Shuttle an einem Abend nicht schaffen kann. Einen Abstecher wert ist dennoch auch der Mundart-Rock der siebenköpfigen Band Meilen-Stein, die mehrstimmigen Gesang und eindrucksvolle Bläsersätze drauf hat (17 bis 18 Uhr, 19 bis 20 Uhr, 21 bis 22 Uhr und 23 bis 24 Uhr im Café Hasi). Meilen-Stein wechselt sich dort mit der fünfköpfigen Funkrock-Band Fun can do aus Ebersberg ab. Auch Restive Rooster, vier Musiker aus Poing, die handgemachte Rockmusik im Repertoire haben, bereichern von 17.30 bis 19.30 Uhr im Katholischen Pfarrheim Rupert Mayer den Abend.

Ein wenig Fernweh steckt in der Musik von Freylach Zayn, die eine musikalische Reise vom Balkan in die ganze Welt antreten (18 bis 20.30 Uhr im Familienzentrum). Klassische Musik und Poesie genießen kann man beim Programm des Ensembles Funkenflug im Bistro Siciliano des BayWa Bau- und Gartenmarktes, und zwar gleich dreimal von 17 bis 20 Uhr, 20.30 bis 21.30 Uhr und 22 bis 24 Uhr.

Zu später Stunde im Café Station schließlich empfiehlt sich noch die Al Jones Band, die von 21.30 Uhr bis Mitternacht die Besucher mit Rhythm and Blues in selige Klangwelten versetzt. Al Jones hat unter anderem mit Größen wie B.B. King und Johnny Winter zusammengearbeitet. "Es geht um Qualitäten, für die es keine Worte gibt", heißt es schwärmerisch im Werbetext des Flyers - ein schöner Schlussakkord zur Geisterstunde.

Eröffnung der Langen Nacht der Musik in Poing am Samstag, 17. September, ist um 17.30 Uhr auf dem Marktplatz. Es tanzen die Zumba Kids und Ballerinen der Ballettschule Poing. Um 24 Uhr endet der Abend. Alle 30 Minuten fährt vom Marktplatz ein Shuttlebus, der an zehn Stellen hält. Der Service ist kostenlos. Auch der Eintritt zu den Konzerten ist frei. Das Programm und einen detaillierten Zeitplan der einzelnen Spielstätten findet man im Internet unter www.poing.de.

© SZ vom 15.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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