Nur noch bis zum Sonntag kann die Dreifachturnhalle an der Dominik-Brunner-Realschule von Sportlern genutzt werden, danach werden auch hier Flüchtlinge einziehen. Es ist die sechste Schulturnhalle, die vorübergehend zweckentfremdet wird - und bereits die zweite in Poing. Die Halle der Seerosenschule gleich neben der Realschule dient bereits seit Oktober 2014 als Unterkunft. Die Sportvereine stellt diese Situation vor große Herausforderungen, das macht der TSV Poing, der zweitgrößte Sportverein in der Gemeinde, nun auch in einer offiziellen Erklärung deutlich. "Wenn Hallentrainingszeiten ersatzlos gestrichen werden, kann das für manche Sportarten existenzbedrohend sein oder für Vereine dazu führen, dass ganze Bereiche abwandern", schreibt Vorsitzender Robert Rieger darin. "Selbstverständlich" müssten die Probleme der Flüchtlingsentwicklung gemeinsam gelöst werden, bestehende Strukturen dürften dabei aber nicht beschädigt werden. Dem schließt sich Michael Frank, Vorsitzender der SG Poing, des mitgliederstärksten Vereins, an. Er ist aber auch zuversichtlich, dass das gelingt. "Wir müssen zusammenrücken", sagt er, dann könne man sich übergangsweise behelfen. Wie die Sportler der SG Poing mit den verbliebenen Hallenkapazitäten auskommen könnten, darüber habe man sich bereits umfassend Gedanken gemacht. Die Gemeinde hat auch bereits für nächsten Dienstag einen Termin mit allen Vereinen anberaumt, bei dem die neue Situation besprochen werden soll.
Der TSV Poing hat bereits jetzt einen Forderungskatalog an die Gemeinde vorgelegt: Trainingszeiten in den verbliebenen Hallen müssten für jeden Verein vollständig erhalten bleiben, heißt es darin unter anderem, außerdem müsse die Nutzungszeit in den Hallen auf 23 Uhr ausgedehnt werden. Hallenzeiten, die an Vereine der Nachbargemeinden vergeben wurden, sollen nun nach Wunsch des TSV den eigenen Vereinen zu Gute kommen, so die Forderung.