Poing:Schulden im Alter

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Kreisbildungswerk und Caritas laden zum Fachtag Armut ein

Am Freitag, 13. April, laden das Kreisbildungswerk Ebersberg (KBW) und das Caritaszentrum zu einer Veranstaltung zum Thema Armut in Poing ein. Von 16 Uhr an wird im Pfarrheim Rupert Mayer über die verschiedenen Facetten von Armut berichtet. Die Veranstalter haben Fachleute eingeladen, die in ihren Vorträgen spezifisch auf die jeweiligen Armutsfelder eingehen. Lena Wirthmüller, zuständig beim Caritaszentrum Dachau für die sozialen Belange, insbesondere für die Schuldnerberatung, befasst sich mit dem Thema Armut generell und dem Problem der Statistiken und Durchschnittswerte, die manchmal die tatsächliche Situation mehr verschleiern als verdeutlichen. Solange Armut nicht sichtbar sei, werde sie auch oft negiert, geleugnet, so Wirthmüller.

Mit dem Thema Altersarmut, insbesondere bei Frauen, befasst sich Esther Gajek, Lehrstuhlinhaberin an der Universität Regensburg. Seit 2015 arbeitet die Kulturwissenschaftlerin für ihre Universität an dem Forschungsprojekt der LMU München "Prekärer Ruhestand. Arbeit und Lebensführung von Frauen im Alter", das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird. Diese Studie, die vor wenigen Tagen abgeschlossen wurde, widmet sich dem brisanten gesellschaftspolitischen Problem, von dem immer mehr ältere Frauen in Deutschland betroffen sind. Denn zunehmend erleben Frauen im Alter aufgrund ihrer Erwerbs- und Familienbiografien, dass sie nicht mehr materiell abgesichert und stark armutsgefährdet sind.

Dass aber nicht nur ältere Frauen armutsgefährdet sind, sondern auch Kinder und Jugendliche, will Jens Tönjes vom Deutschen Kinderschutzbund Landesverband Bayern verdeutlichen. "Armut grenzt aus, auch und besonders Kinder und Jugendliche", so der stellvertretende Vorsitzende. Die negativen Folgen reichen vom schlechteren Gesundheitszustand über beengte Wohnverhältnisse bis hin zu geringerer sozialer und kultureller Teilhabe. "Armut zementiert soziale Trennung, wir dürfen, wir sollten und wir können es uns nicht leisten, auch nur ein Kind zurückzulassen", so Jens Tönjes. Nach den Impulsreferaten steigen die drei Experten mit den Teilnehmern in die Gruppenarbeit ein. Der Fachtag Armut beginnt um 16 Uhr in der Gebrüder-Asam-Straße 2 und endet gegen 20 Uhr. Die Gebühr beträgt fünf Euro. Um baldige Anmeldung beim KBW Ebersberg, Tel. (08092) 850790, wird gebeten.

© SZ vom 03.04.2018 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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