Poing:Rasant voran

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Poinger Gemeinderat billigt Haushalt für das Jahr 2018

Von Barbara Mooser, Poing

Eine kurze Weile lang schien es so, als bliebe der Poinger Haushaltsentwurf vom Gemeinderat gänzlich unkommentiert. Erst auf einen sanften Hinweis von Bürgermeister Albert Hingerl (SPD) hin rappelten sich die Fraktionssprecher doch noch zu den üblichen Haushaltsreden auf, wobei sich Sieglinde Pehl von den Grünen am kürzesten fasste: "Wir danken den Vorrednern und sagen: Es ist alles gesagt." Tatsächlich ist die Haushaltssitzung für den Poinger Gemeinderat im Prinzip nur noch eine Formalie; mit dem, was dahinter steckt, beschäftigt sich das Gremium ohnehin ununterbrochen: diverse Großprojekte, darunter zwei Schulen, zwei Kitas, zwei millionenteure Bahnunterführungen. Weshalb die über Jahre hinweg quasi schuldenfreie Gemeinde nun innerhalb kürzester Zeit einen Schuldenstand von mehr als 30 Millionen Euro erreichen wird. "Das macht fast ein bisschen atemlos", kommentierte Bärbel Kellendorfer-Schmid (SPD) die Entwicklung des Haushaltsvolumens in den gut 15 Jahren, seit sie im Gemeinderat ist. Aber Poing habe nun einmal inzwischen 16 000 Einwohner, da sei es notwendig, die Infrastruktur anzupassen. Insgesamt, so die SPD-Fraktionssprecherin, sei der Haushalt eine "runde Sache".

Grundsätzlichen Widerspruch erntete sie im Gremium mit diesem Urteil nicht, Eva-Maria Saam (CSU) merkte allerdings erneut an, dass es aus Sicht ihrer Fraktion bedauerlich sei, dass für Verbesserungen beim Sportzentrum im kommenden Jahr kein Geld eingeplant sei: "Hier ist zeitnahes Handeln erforderlich", sagte sie mit Verweis auf die intensive Nutzung der Anlagen und die Tatsache, dass viele Trainingsplätze oft witterungsbedingt gesperrt werden müssten. Dennoch werde die CSU dem Haushalt zustimmen, kündigte Saam an: "Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und werden das nicht von dieser einen Maßnahme abhängig machen." Günter Scherzl (FWG) betonte, in Poing gehe es weiter "auf der Reise des Wachstums". Wichtig sei eine nachhaltige Entwicklung, vor allem, in den neuen Wohngebieten auch erschwinglichen Wohnraum zu schaffen. Angesichts der rasanten Entwicklung "ist es keine Schande, Kredite aufzunehmen", sagte Scherzl. Das Gremium billigte den Etat einstimmig.

© SZ vom 02.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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