Poing:Ohne dunkle Ecken

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Poinger Bauausschuss berät über geplante Bahnunterführung

Von Barbara Mooser, Poing

Sie hat Bürgermeister, Gemeinderäte und Verwaltung schon viele Nerven gekostet und wird die Gemeinde in Zukunft auch sehr viel Geld kosten: Da will man dann schon sicher gehen, dass die neue Fußgänger- und Radlerunterführung, die Alt- und Neu-Poing verbinden soll, so gestaltet wird, dass die Poinger sie auch annehmen. In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Bau- und Umweltausschuss daher mit dem Lichtkonzept beschäftigt. Wichtig war den Gemeinderäten dabei, dass niemand Scheu haben muss, die Unterführung nachts zu benutzen. Ob es denn irgendwelche dunklen Ecken geben werde, fragte Peter Maier (SPD) mehrmals nach. Lichtplaner Robert Kronbach versicherte, dies sei nicht der Fall. Die Beleuchtung soll generell in der Unterführung 50 Lux betragen, das ist ein Licht, bei dem man auch noch lesen könnte, erläuterte Kronbach. Auch tagsüber wird es in der Unterführung Beleuchtung geben.

Die Pläne für das Bauwerk selbst liegen schon lange in der Schublade und sind schon mehrmals überarbeitet worden. Denn bereits 2007 wollte die Gemeinde das Projekt eigentlich ernsthaft angehen. Weil allerdings unklar war, ob die Bahn in absehbarer Zeit einen viergleisigen Ausbau der bisher zweigleisigen Strecke plant, konnte man nie so richtig loslegen. Nun soll sich das ändern, der Startschuss ist im Jahr 2018 geplant. Die Zeit drängt auf einmal, da die Gemeinde mit der Bahn zusammen arbeiten möchte, die im Rahmen des sogenannten Bayernpakets 2018 auch einen barrierefreien Ausbau der Poinger Station plant. Durch die Kombination der beiden Maßnahmen kann sich die Gemeinde etwas Geld sparen - teuer genug wird das Projekt ohnehin. Zwar gibt es noch keine völlig belastbare Kalkulation, die wird erst im Sommer vorliegen, doch in der Vergangenheit war immer von mehr als zehn Millionen Euro die Rede.

Schließlich wird das Bauwerk durchaus massiv ausfallen und auch Platz brauchen. Für den Eingang auf der Südseite der Gleise wird daher ein gehöriges Stück Fläche von der bestehenden Park & Ride-Anlage abgeknapst. Von bisher etwa 130 Parkplätzen werden dann nur noch 80 übrig bleiben. Die Einfahrt zu den Parkplätzen an der Bahnhofstraße wird laut den aktuellen Planungen relativ kurz hinter der Kreuzung mit der Neufarner Straße liegen. Gemeinderat Peter Maier zeigte sich skeptisch: Bis zur Ampel seien es dann ja gerade einmal 20 Meter, wenn zu Stoßzeiten viele Autofahrer den Parkplatz verlassen wollten, könnte es hier zu Behinderungen kommen. Bauamtsleiterin Christine Kölbl sah hier weniger ein Problem: Die Autofahrer müssten in diesem Fall eben im Parkplatz warten, bis die Straße wieder frei sei. Auch Planer Achim Saenger konnte keine sinnvolle Alternative aufzeigen. Würde man die Einfahrt weiter nach Westen verrutschen, geriete sie wiederum zu nah an die Unterführung. In den nächsten Wochen, bis das Thema auch im Gemeinderat behandelt wird, sollen trotzdem noch andere Möglichkeiten geprüft werden.

Die Fahrradstellplätze an der Südseite des Bahnhofs bleiben erhalten, wie die Gemeinderäte auf Nachfrage von Dominik Fuchs (Grüne) erfuhren. Allerdings werden sie ein Stück versetzt in die Grünanlage neben der Busschleife. Ob weiter die alten, inzwischen ziemlich in die Jahre gekommenen Fahrradständer genutzt oder doch vielleicht neue angeschafft werden, darüber sollen sich die Gemeinderäte ebenfalls noch Gedanken machen. Ludwig Berger (CSU) regte an, die Eignung der modernen Doppelstock-Fahrradständer für diesen Standort zu prüfen.

© SZ vom 10.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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