Poing:Neuer Bauwagen

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Gemeinde Poing gibt 50 000 Euro für die "Wurzelkinder" aus

Fenster und Türen sind verzogen, die Dämmung ist unzureichend, und der Ofen heizt schlecht: Der Bauwagen, den die "Poinger Wurzelkinder" nutzen, ist deutlich in die Jahre gekommen. Nun bekommen sie einen neuen, finanziert wird er von der Gemeinde - die Kosten von etwa 50 000 Euro würden die Möglichkeiten der Elterninitiative, die den Kindergarten betreibt, deutlich übersteigen. Im Gemeinderat gaben sich Vertreter aller Fraktionen als Fans des kleinen Kindergartens tief im Wald zu erkennen.

Gegründet wurde er 2005 als erster seiner Art im Landkreis, Obhut gibt dem Kindergarten Josef Festl, der Betreiber des nahe liegenden Wildparks, in einem Waldgrundstück. Der Wagen, den die 21 Kinder im Kindergarten und etwa 30 Kinder in zwei Waldspielgruppen nutzen, wurde 2004 von den Eltern angeschafft und in Eigenleistung umgebaut. Ersetzt werden soll er durch einen etwa baugleichen Wagen zuzüglich Anbau. Der neue Wagen soll ökologisch nachhaltig aus Holz gefertigt, gut gedämmt und durch ein bewährtes Campingsgas-System beheizt werden. Auch viel Stauraum soll der neue Wagen bieten.

Zwar verbringen die Kinder die meiste Zeit ohnehin im Freien, doch zum Aufwärmen oder als Schutz bei Unwettern, zum Umziehen oder Mittagessen bei kalter und nasser Witterung wird der Bauwagen gebraucht. Auch Vorschulaktivitäten finden hier statt. Dass die Gemeinde für den Verein in die Bresche springt, stellte niemand im Gemeinderat in Frage. Außer den üblichen staatlichen und kommunalen Zuschüssen für den Kindergartenbetrieb haben die Betreiber der Kita nämlich noch nie Geld von der Gemeinde bekommen - im Gegensatz zu den meisten anderen Kitas, die beispielsweise Baukostenzuschüsse von der Gemeinde erhalten haben.

© SZ vom 12.07.2017 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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