Poing:Neue Hoffnung auf Gymnasium

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Kreis-SPD fragt nach Auswirkung der G8/G9-Wahlfreiheit

Völlig unerwartet hatte die bayerische Staatsregierung zum Schuljahr 2004/2005 den Weg zum Abitur um ein Jahr verkürzt und damit wahre Kritikstürme ausgelöst. Ebenso unerwartet kam kurz vor den Sommerferien die Entscheidung der Staatsregierung, nun doch wieder den neunjährigen Weg zum Abitur zu ermöglichen. G8, G9 oder beides - diese Optionen stehen den Gymnasien jetzt offen. Weil man aber mehr Platz braucht, wenn man Schüler neun Jahre beherbergen muss, könnten die Raumkapazitäten in den Gymnasien möglicherweise noch knapper werden. Die SPD-Kreistagsfraktion hat nun eine Anfrage an Landrat Robert Niedergesäß (CSU) gestellt, in dem eine ganze Reihe offener Fragen ansprochen werden - und am Ende auch eine Hoffnung mitschwingt: dass sich nämlich die Chancen für ein neues Gymnasium in Poing dadurch erhöhen könnten.

Der Landkreis ist nämlich als Sachaufwandsträger der Gymnasien durchaus von der Entscheidung der Staatsregierung betroffen; eventuell nötige Erweiterungsbauten müssten vom Kreis finanziert werden. In der Anfrage, die von Fraktionschef Albert Hingerl und Doris Rauscher, Kreisrätin und Landtagsabgeordnete, unterschrieben ist, erkundigt sich die SPD daher über Details der Reform, die im Schuljahr 2017/2018 in Kraft treten soll. Unter anderem will die SPD wissen, nach welchen Kriterien sich die Landkreisgymnasien für die zukünftige Ausrichtung entscheiden werden und wie der Entscheidungsprozess aussieht. Auch Auskünfte über die Auswirkungen auf die Größe des Kollegiums, die Entwicklung der Schülerzahlen, den Nachmittagsunterricht, die Raumplanung, die Schülerbeförderung, den Betrieb der Mensen und natürlich die Kostenentwicklung für den Sachaufwandsträger fordern die Sozialdemokraten. "Welche Auswirkungen hat die Wahlfreiheit auf das geplante Gymnasium in Poing?", lautet eine weitere Frage. Allerdings ist dieses noch lange nicht so konkret geplant, wie das der Poinger Bürgermeister gerne hätte: Bisher blockiert das Kultusministerium derartige Pläne, weil es dadurch das Angebot im Nachbargymnasium Markt Schwaben gefährdet sieht. Sollte es durch die erneute Schulreform in den bestehenden Schulen aber zu Platzproblemen kommen, könnte dies durchaus neue Kalkulationen notwendig machen.

© SZ vom 19.09.2016 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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