Poing:Monopteros statt Marktplatz

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Jugendliche in Poing suchen sich neue Plätze zum Feiern

Der Sicherheitsdienst, der seit Anfang Mai im Gemeindegebiet im Einsatz ist, hat einiges zu tun: Immer wieder müssen die Streifen eingreifen, weil junge Leute zu exzessiv und lautstark feiern. Allerdings hat sich der Fokus inzwischen etwas verlagert. Auf dem Marktplatz, der Anfang des Jahres Brennpunkt war, ist inzwischen weniger los. Dafür fühlen sich die jungen Leute jetzt am Monopteros im Bergfeldpark sehr wohl. Detailliert will Bürgermeister Albert Hingerl (SPD) den Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung über die aktuelle Lage informieren - erst einmal aber voraussichtlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Erfolgreich war unterdessen endlich die Suche nach einer neuen Streetworkerin: Die junge Fachkraft ist seit 1. Juni im Einsatz und laut Hingerl gerade dabei, den Ort kennenzulernen. Auch sie soll künftig dabei helfen, die Energie der jungen Leute in Poing in die richtigen Bahnen zu lenken. Die Suche hatte lange gedauert, seit 2011 hatte Poing immer wieder die vakant gewordene Stelle ausgeschrieben.

Klagen über Jugendlich, die zu laut feierten, oft auch randalierten, hatten im Frühjahr überhand genommen; einmal war die Polizei sogar mit mehreren Streifenwagen im Einsatz. Daher entschied der Gemeinderat, eine private Sicherheitsfirma zu beauftragen, um gegen Alkoholmissbrauch, Ruhestörung und Vandalismus auf öffentlichen Flächen rund um den Bahnhof und den Marktplatz vorzugehen. Seit Anfang Mai sind Doppelstreifen an Freitagen, Samstagen und vor Feiertagen von 17 bis 1 Uhr im Einsatz. Die Sicherheitsleute schreiten beispielsweise ein, wenn das Alkoholverbot nach 22 Uhr im Ortszentrum nicht eingehalten wird oder wenn sie andere Verstöße erkennen.

In kritischen Fällen oder wenn die Stimmung zu aggressiv wird, versuchen die Sicherheitsleute aber ohnehin nicht, alles selbst zu regeln, sondern holen die Polizei. Ein- bis zweimal am Wochenende ist das bei gutem Wetter schon der Fall, wie Manfred Winter, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Poing, erläutert. Seine Bilanz nach gut einem Monat fällt aber durchaus positiv aus. Die Präsenz des Sicherheitsdiensts am Marktplatz störe die "Behaglichkeit der Jugendlichen". Überdies könne die Polizei schneller handeln und häufiger die Personalien Beteiligter feststellen. Somit gebe es auch weniger Anzeigen gegen Unbekannt, wie es in der Vergangenheit häufig der Fall war. Der Sicherheitsdienst soll nun zunächst bis Ende Juli im Einsatz sein, über eine Verlängerung des Auftrags muss der Gemeinderat noch einmal entscheiden.

© SZ vom 08.06.2015 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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