Poing:Gut angekommen

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Julia Gleich möchte sich vor allem für die jungen Leute Zeit nehmen. (Foto: Christian Endt)

Julia Gleich ist die neue Pfarrerin in Poing. Ihrer Heimat, dem Allgäu, bleibt sie aber sportlich verbunden

Von Alina Schimansky, Poing

,,Ach, wie cool, du bist Pastorin?" Diese Reaktion löst Julia Gleich oft aus, wenn sie neue Leute kennenlernt. So eine positive Resonanz dürfte Julia Gleich in ihrer Entscheidung, Pastorin zu werden, bestätigen. Seit September arbeitet die 31-Jährige als neue Pfarrerin in der evangelischen Christuskirche in Poing. Dabei war ein Amt in der Kirche ursprünglich gar nicht ihr Lebensziel: Zunächst studierte sie noch Sport und Religion auf Lehramt. Julia Gleich merkte jedoch schnell, dass sie dieser Studiengang nicht vollständig erfüllte, wie sie heute erzählt. Bestärkt wurde ihre Vermutung durch ein Praktikum im Schuldienst, welches sie aufgrund ihres damaligen Studiums absolvierte. Die junge Frau lernte dort eine Schulpfarrerin kennen. Mit ihr habe sie sich bald identifizieren können, erinnert sich Julia Gleich. Schon bald war für die damalige Lehramtsstudentin klar, dass sie sich für ein Theologiestudium einschreiben würde.

Ihr Vikariat absolvierte die junge Frau in Lindenberg im Westallgäu. Aus dem Allgäu - ihre Heimatstadt ist Kempten - stammt sie auch, ihre Eltern und einige ihrer Geschwister leben immer noch dort. An ihre Zeit in Lindenberg erinnert sich Julia Gleich, wie sie sagt, sehr gern. Sie habe viele positive Erfahrungen mitgenommen. Als nach dem Vikariat ein Wechsel des Arbeitsplatzes anstand, entschied sie sich für Poing. Kein Zufall: Auch ihr Lebensgefährte wohnt in der Nähe von München. Irgendwann, so sagt sie, wolle sie aber wieder zurück in ihre alte Heimat - ob das nun in fünf oder zehn Jahren sein wird, weiß sie aber selbst noch nicht.

Und auch jetzt pendelt sie regelmäßig zwischen ihrer alten und ihrer neuen Heimat hin und her. Grund ist ihr großes Hobby: Mit ihrer Volleyballmannschaft ist sie erst kürzlich in die zweite Bundesliga aufgestiegen, das erklärt ihr Ziel, möglichst kein Training zu verpassen - und ihre Entscheidung für eine Teilzeitstelle. ,,Der Sport, meine Familie, mein Partner und die Kirche geben mir Kraft", sagt Julia Gleich. Außerdem liebe sie die Natur und die Berge, welche ein wichtiger Rückzugsort für sie seien.

,,Unglaublich herzlich", so beschreibt Julia Gleich ihren Empfang in der neuen Gemeinde mit ihren etwa 2700 Mitgliedern. Sie wolle in Poing eine wichtige Ansprechpartnerin für Jung und Alt sein, vor allem die Impulse der jungen Menschen seien von großer Bedeutung für sie, sagt sie. Aus diesem Grund möchte sie sich auch in ihrer neuen Gemeinde gerne viel Zeit für die Jugendlichen nehmen. Da bereits schon viele Angebote für die jungen Menschen vorhanden sind, setzt sie vorerst auf einmalige Aktionen und Events. Auch bei der Organisation des diesjährigen Weihnachtsgottesdienstes wirkt sie mit und hofft, auf diese Weise auch Jugendliche anzusprechen.

Dass sie sehr offen auf diejenigen zugeht, die sich mit der Kirche bisher noch nicht so verbunden fühlen, stößt dabei auf positive Resonanz. ,,Es steht schließlich jedem frei, sich für oder gegen die Kirche zu entscheiden", sagt die 31-Jährige. Zu ihren großen Zielen gehört es dennoch, die Lebendigkeit ihrer Kirchengemeinde zu erhalten. Denn die Kirche, da ist sie sich sicher, könne den Menschen sehr viel geben. Sie fühlt sich in ihrer neuen Gemeinde jedenfalls sehr gut aufgenommen.

© SZ vom 14.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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