Poing:Fruchtige Hoheit

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Selina Vossler ist Poings zweite Erdbeerkönigin. Kommende Woche tritt sie ihr Amt an.

Von Sara Kreuter, Poing

Selina Vossler wird in den kommenden zwei Jahren die Gemeinde Poing in Erdbeerfragen vertreten. (Foto: Christian Endt, Fotografie & Lic)

Die Poinger wollten eine Königin - schon seit Jahren. Beinahe hätten sie eine Kartoffelkönigin gewählt, doch dann erschien ihnen der südamerikanische Erdapfel nicht "elegant" genug. Das fand zumindest der Kulturkreis, der sich letztendlich für die Erdbeere als royales Attribut entschied - weshalb Poing seit dem vergangenen Jahr neben dem Christkind auch eine Erdbeerkönigin wählt. Vor wenigen Tagen nun konnte sich Selina Vossler als zweite Würdenträgerin durchsetzen. In der kommenden Woche wird sie ihr hohes Amt antreten.

Persönlichkeit, Charme, Selbstbewusstsein und eine gute Bühnenpräsenz müsse eine Königin besitzen, obendrein solle sie noch ein Menschenfreund sein, erläutert Steffen Rieger vom Kulturkreis. All das sei Selina Vossler, befand die Jury, und noch mehr. Tatsächlich ist die neue Erdbeerkönigin viel unterwegs und vielseitig interessiert. Die 18-Jährige lebt seit 2001 in Poing. Sie macht zur Zeit eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement, nebenher besucht sie ein Gebärdensprache-Seminar. Zusätzlich hat Vossler mehrere Jahre für die Poinger Fußball-Frauenmannschaft gespielt. Sie reitet und reist gerne und trifft sich gerne mit Freunden. Aber am allerliebsten mag sie natürlich Erdbeeren. "Die Früchte sind sehr vielseitig", schwärmt Vossler. "Erdbeeren schmecken lecker wenn man sie isst und wenn man sie trinkt, im Kuchen, im Nachtisch und im Smoothie." Trotzdem: Am liebsten ist sie die Erdbeeren pur. Oder mit Schokolade. "Schokolade und Erdbeeren ist eine super Kombination", erklärt die 18-Jährige fröhlich. Die Liebe zu Erdbeeren wurzelt in ihrer Kindheit. Ihre Großeltern in Würzburg haben einen großen Garten mit vielen Erdbeeren: Es sind viele gute Erinnerungen, die Vossler mit den roten Früchten verknüpft.

Die Krönung findet am 3. Juni statt

Zwei Jahre lang wird sich Vossler nun Poings Erdbeerkönigin nennen dürfen. "Ich freue mich total auf die ganzen Aufgaben, die auf mich zukommen", verkündet sie. Was genau das sein wird, weiß sie auch noch nicht. Am kommenden Freitag, 3. Juni, wird sie gekrönt, alles weitere wird sie einfach auf sich zukommen lassen. Auf die Erdbeerprinzessinnen jedenfalls freut sie sich sehr. "Die sind immer so putzig", erklärt sie, "und ich bin froh, dass ich dann nicht alleine auf der Bühne stehe". Eins steht auf jeden Fall fest: Vossler will eine gute Erdbeerkönigin sein, viel Präsenz zeigen. "Wenn man schon gewählt wird. . . ", sagt sie. Zum Poinger Volksfest, dem Weinfest oder dem Straßenfest geht sie ohnehin "total gerne". Als Königin darf sie dann sogar extra einlaufen. Sie wird eine Krone tragen und ein rotes Kleid, "das an Erdbeeren erinnert, aber in dem ich mich trotzdem wohlfühle", so hat sie sich das bereits ausgemalt.

Bei der Wahl zur Erdbeerkönigin durch den Vorstand des Kulturkreises, musste Vossler sich gegen zwei Konkurrentinnen durchsetzen. "Wir waren drei total unterschiedliche Charaktere", berichtet sie. "Ich war total aufgeregt und überhaupt nicht sicher, dass ich es schaffe." Man ließ sie ein wenig zappeln. Endlich habe jemand vom Kulturkreis angerufen. Es sei "keine leichte Aufgabe, den Bewerberinnen abzusagen. . . ", habe der Mann gesagt, und ihr Herz sei in die Hose gerutscht. "Ich habe nur gedacht: O Gott was kommt jetzt?", erinnert sie sich. Aber dann war die Erleichterung groß - sie, Selina Vossler, würde die zweite Poinger Erdbeerkönigin werden. "Ich hab mich riesig gefreut", sagt die frischgebackene königliche Hoheit, "und kann es kaum erwarten, dass es endlich richtig los geht".

© SZ vom 27.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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