Poing:Entscheidung über Polizeineubau zum Jahresende

Lesezeit: 2 min

Die Polizeiinspektion in Poing ist alt und zu klein. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Ein Gutachten soll zeigen, ob ein Grundstück des Versuchsguts in Grub als Standort für die Inspektion geeignet ist

Die Polizeiinspektion in Poing ist sanierungsbedürftig, erfüllt keine modernen Standards und ist auch zu klein für die Polizistinnen und Polizisten vor Ort. Das Gebäude ist bereits seit 1971 in Betrieb, seit Jahren wird über einen möglichen Neubau debattiert. Schon im vergangenen Jahr hat der Freistaat daher angefangen, nach einem neuen Grundstück zu suchen und ist dabei auf das Grundstück des Versuchsguts Grub gestoßen. Nach langwierigen Eignungsprüfungen des Grundstücks sollen noch Ende dieses Jahres Ergebnisse des Staatlichen Bauamts Rosenheim vorliegen, ob das Grundstück genutzt werden kann, wie die Ebersberger Landtagsabgeordnete Doris Rauscher (SPD) nun in einer Anfrage herausgefunden hat.

Noch ist also nicht öffentlich bekannt, ob das Gutachten die Unterbringung der Polizeiinspektion Poing auf dem Grundstück in Grub erlauben wird. Wenn ja, könnte Fahrt in die Angelegenheit kommen, so die Abgeordnete in einer Pressemitteilung. Das zuständige Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration (StMI) müsse dann das Grundstück der Bayerischen Polizei übertragen, sodass diese, gemeinsam mit der Immobilienverwaltung des Freistaats und den betroffenen Kommunen, eine Empfehlung abgeben, wie die Fläche bestmöglich genutzt werden kann. Außerdem muss das Bauvorhaben dann auch im Haushalt veranschlagt werden. Dies ist nach Aussagen der Staatsregierung wohl für den Doppelhaushalt 2021/2022 geplant.

"Auch wenn sich die Planung der neuen Polizeiinspektion in Poing nun schon etwas hinzieht, scheint es jetzt zumindest voran zu gehen. Das freut mich sehr, denn eine moderne Inspektion mit dem nötigen Platz ist höchste Zeit! Ich werde genau darauf achten, ob die Gelder wirklich in den Haushalt eingestellt werden", kommentiert die Abgeordnete in ihrer Pressemitteilung die aktuellen Entwicklungen. "Wirklich ärgerlich" sei allerdings, dass ihre Anfrage auch ergeben habe, dass die aktuellen Personalzahlen alles andere als positiv seien. "Es fehlen immer noch Polizistinnen und Polizisten in Poing", so Rauscher. Ihre Anfrage hatte nämlich ihrer Mitteilung zufolge auch ergeben, dass 2019 für die Polizeiinspektion Poing 65 Stellen seitens der Staatsregierung vorgegeben waren, tatsächlich aber nur 56 Stellen bei der Polizeiinspektion besetzt sind. "Ausschlaggebend ist aber vor allem auch, dass im Durchschnitt nur 49 Polizisten und Polizistinnen zur Verfügung standen. Das sind 16 weniger als eigentlich der Plan ist", kommentiert Rauscher.

"Wie schon in den Jahren davor wird der Vorgabewert nicht erreicht. Das kann einfach nicht sein. Gerade jetzt, in der dunklen und kalten Jahreszeit, sollten genügend Polizistinnen und Polizisten einsatzbereit sein", fordert Rauscher. Die Staatsregierung müsse hier deutlich zügiger Unterstützung leisten. Selbst die im Koalitionsvertrag verankerten 500 weiteren Stellen jährlich bis 2023 seien am Ende in Bayern "nur ein Tropfen auf dem heißen Stein", so Rauscher.

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte im Oktober 2018 beim Blaulichtempfang in Kirchseeon zugesagt, dass das Personal der Polizei im Landkreis um eine zweistellige Zahl aufgestockt werde.

© SZ vom 21.12.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: