Poing:Bronzezeitlicher Prunk

Am Freitag, 10. Juni, wird im Sitzungssaal des Rathauses Poing die Reihe zum Thema "Archäologie in Poing" fortgesetzt. Petra Haller spricht über das Poinger Wagengrab. Repliken dieser Schätze sind in der Vitrine im Erdgeschoss zu sehen. Ende der 80er Jahre waren nördlich des Bahnhofs und der Gruber Straße Gräber eines "Adelsfriedhofs" untersucht worden. Dabei entdeckte man das Grab eines jungen Mannes, dessen Bestattung alle Erwartungen übertraf. Es waren vor allem die Beigaben, ein vierrädriger Wagen samt Zaumzeug für zwei Pferde, die dieses Grab für Forscher so spannend machten. Denn gegen Ende der Bronzezeit war es nur Mitgliedern einer Elite vorbehalten, für die letzte Reise ins Jenseits einen solchen Zeremonialwagen nutzen zu dürfen. Es war die Zeit großer Handelsströme und Kontakte bis in die Hochkulturen des östlichen Mittelmeers. Poing muss also damals große Bedeutung gehabt haben. Es sind nur wenige solcher prächtig ausgestatteter Gräber nördlich der Alpen bekannt. 2005 wurden die Beigaben erstmals ausgestellt. Beginn ist um 18 Uhr, der Eintritt ist frei.

© SZ vom 09.06.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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