Platz an der Rotter Straße:Kreative gefragt

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Die Stadt Grafing schreibt einen Ideenwettbewerb aus

Von Thorsten Rienth

GrafingDie Entscheidung über die Gestaltung des neuen Platzes an der Rotter Straße soll per Ideenwettbewerb fallen. Eine breite Mehrheit hat in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses für den Vorschlag votiert. Die CSU, die den Wettbewerb nur auf Einreichungen mit Wasser- oder Brunnenbezug beschränken wollte, stimmte vergeblich dagegen.

Anstoß für die Debatte hatten die Vorschläge von Freie-Wähler-Stadtrat Christian Einhellig und vom Bündnis für Grafing (BfG) geliefert. Kern war jeweils ein möglichst offener Ideenwettbewerb, an dem sich eine breite Öffentlichkeit beteiligen können sollte. Die Notwendigkeit sahen sie, weil alle bislang eingereichten Vorschläge dem Stadtrat nicht gefielen. "Ein Ideenwettbewerb würde verhindern, dass wir den erstbesten Vorschlag nehmen", erklärte BfG-Stadträtin Yukiko Nave. Dafür sei der Platz zu schade - womit sie wiederum den Bogen zum Architekten Einhellig spann.

Dass die Grafinger grundsätzlich an der Auswahl beteiligt werden sollten, darüber herrschte im Kulturausschuss schnell Einigkeit. Zweiter Bürgermeister Josef Rothmoser (CSU) verwies auf einen ebenfalls von seiner Fraktion eingebrachten Antrag. "Der enthält zwar schon konkrete Vorschläge, was wir dort machen könnten", sagte er. "Aber im Prinzip ist das ja auch nichts anderes, als ein Ideenwettbewerb." Damit war die Tür für einen wirklich fraktionsübergreifenden Beschluss eigentlich weit offen - wenn da nicht Rothmosers Nachsatz gefolgt hätte: "Ich möchte aber bei dem Grundgedanken, dort etwas mit Wasser zu machen, nicht lockerlassen."

Dafür gebe es im Übrigen einen geltenden Beschluss des Bauausschusses, erinnerte Rothmosers CSU-Kollege Thomas Huber. Den könne der Kulturausschuss mit einem Votum für einen offenen Ideenwettbewerb aber auch wieder aufheben, entgegnete Grünen-Fraktionschef Wolfgang Huber. Die thematische Offenheit des geplanten Wettbewerbs schließe einen Gewinner mit Wasser-Bezug schließlich nicht aus. "Aber wenn wir den Wettbewerb auf ein Thema reduzieren, schränken wir doch die Kreativität der Leute ein." Veronika Oswald (FW) argumentierte ähnlich. "Wenn wir das frei gestalten, dann kommt am meisten raus."

Schlussendlich votierte eine Koalition von neun Stimmen und aus den Fraktionen von BfG, Freien Wählern, Grünen und SPD für den offenen Wettbewerb, die vier CSU-Stadträte dagegen.

Die Jury setzt sich aus den Fraktionssprechern der Stadtratsparteien zusammen sowie einem Städteplaner. Auch einige noch zu bestimmende Grafinger Künstler sollen hinzustoßen. Das Preisgeld liegt bei 1000 Euro. Die Ausschreibung werde das Rathaus zeitnah veröffentlichen, kündigte Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne) an. Die Frage der Benennung des Platzes - die CSU hatte "Öxinger Platz" vorgeschlagen - wird am kommenden Dienstag in der Bauausschusssitzung Thema sein.

© SZ vom 26.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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