Pfarrgemeinderatswahlen:Die Mitsprache der Frauen

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Die Beteiligung bei der Wahl der Pfarrgemeinderäte ist in diesem Jahr gestiegen. 61 Prozent der neuen Mitglieder sind weiblich

Die Beteiligung an den Pfarrgemeinderatswahlen am vergangenen Wochenende ist im Landkreis Ebersberg gestiegen. Das berichtet die Erzdiözese München und Freising in einer Pressemitteilung. 29,07 Prozent der wahlberechtigten Katholikinnen und Katholiken gaben bei den Wahlen am Sonntag ihre Stimme ab. Das sind 2,87 Prozentpunkte mehr als bei den Wahlen vor vier Jahren. 2014 hatten sich noch 26,2 Prozent beteiligt.

Als Hauptgrund für die gestiegene Wahlbeteiligung wird die verstärkte Nutzung der allgemeinen Briefwahl durch die Pfarreien genannt, bei der alle Wahlberechtigten die notwendigen Unterlagen zugestellt bekommen haben. "So konnten vermehrt auch Gläubige erreicht werden, die nicht regelmäßig an den Gottesdiensten teilnehmen", heißt es. Der Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese, Hans Tremmel, zeigt sich erfreut über die hohe Wahlbeteiligung: "Viele Katholikinnen und Katholiken haben ihre Stimme genutzt und damit ihre Mitverantwortung für ihre Pfarrgemeinde als getaufte und gefirmte Christen wahrgenommen." Tremmel dankt den Wahlausschüssen und Wahlhelfern in den Pfarreien, den Pfarrbüros, der Geschäftsstelle des Diözesanrats und allen Ehrenamtlichen, die beim Austragen der Unterlagen oder an anderer Stelle mitgeholfen haben. "Die Mühe hat sich gelohnt!"

Den gewählten Pfarrgemeinderätinnen und -räten "gratuliere ich herzlich", so Tremmel weiter, "und danke ihnen bereits jetzt für ihr Engagement". Die Ehrenamtlichen zeigten "das enorme Potenzial, das in unseren Gemeinden steckt, die Vielfalt der Ideen und Talente. Ich freue mich sehr, wenn Menschen ihre Fähigkeiten für ihre Pfarrei einbringen." Demnach schaff eine lebendige Pfarrei Beziehungen und mache Orte oder Stadtviertel menschenfreundlich und lebenswert.

Erfreulich sei auch, dass mehr als ein Drittel der Gewählten in den Pfarrgemeinderäten im Landkreis Ebersberg, nämlich 35,68 Prozent, erstmals im Pfarrgemeinderat sind. 61,03 Prozent aller Gewählten sind weiblich, 38,97 Prozent männlich. Wahlberechtigt waren alle Katholiken über 14 Jahren.

Die Beteiligung an den Pfarrgemeinderatswahlen ist in der gesamten Erzdiözese um ein Viertel gestiegen: 20 Prozent der etwa 1,5 Millionen wahlberechtigten Katholikinnen und Katholiken gaben ihre Stimme ab. Das sind 24 Prozent und damit 3,9 Prozentpunkte mehr als bei den Wahlen 2014, bei denen die Beteiligung bei 16,1 Prozent gelegen hatte. Bei den 590 von den 747 Pfarreien im Erzbistum, die per allgemeiner Briefwahl gewählt haben, lag die Wahlbeteiligung insgesamt bei 25,5 Prozent. Bei den Pfarreien, die nicht per allgemeiner Briefwahl wählten, lag sie insgesamt bei 5,5 Prozent.

Die Auswertung beruht auf den 694 Pfarreien, die ihre Wahlergebnisse bis zum Morgen nach der Wahl gemeldet hatten. Auch die Gemeinderäte in den 23 muttersprachigen Gemeinden des Erzbistums wurden gewählt. Etwa 200 000 Katholiken mit nichtdeutscher Muttersprache hatten zusätzlich zum Wahlrecht für den Pfarrgemeinderat ihrer Pfarrei auch das Wahlrecht für den Gemeinderat der muttersprachigen Gemeinde, zu der sie gehören.

Der Pfarrgemeinderat berät und unterstützt die Priester und pastoralen Mitarbeiter bei der Seelsorge, etwa bei der Planung der Gottesdienste oder bei der Erstkommunion- und Firmvorbereitung. In allen gesellschaftspolitischen Fragen entscheidet und handelt der Pfarrgemeinderat eigenverantwortlich, so beim Aufbau von Nachbarschaftshilfen und Helferkreisen für Flüchtlinge, bei der Gestaltung von Erwachsenenbildungsangeboten, im Engagement für die Entwicklungszusammenarbeit und für die Bewahrung der Schöpfung. Die Pfarrgemeinderäte werden für jeweils vier Jahre gewählt. Katholiken ab 14 Jahren sind wahlberechtigt, Katholiken ab 16 Jahren sind wählbar. Detaillierte Wahlergebnisse sind unter www.deine-pfarrgemeinde.de zu finden.

© SZ vom 28.02.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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