Pendler würden sich freuen:Mit dem Bus nach Riem

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Der Poinger Gemeinderat will mit MVV über eine Verbindung verhandeln

Von Barbara Mooser, Poing

Geschichten über das Pendeln mit der S-Bahn haben viele zu bieten, die im Poinger Gemeinderat sitzen: Peter Maier (SPD) etwa fährt jeden Morgen um sechs, schon da ist es in den Abteilen recht kuschelig, die Sitzplätze sind rar. Auch zu anderen Zeiten sieht es nicht viel anders aus, wie einige Gemeinderäte berichteten. Doch mit einem kürzeren Takt der S-Bahn und damit größeren Kapazitäten ist derzeit nicht zu rechnen - nun will die Gemeinde vorschlagen, durch einen Bus zwischen Poing und Riem die Situation etwas zu entlasten.

Bereits vor einigen Wochen hatte der SPD-Ortsverein den Vorschlag in einem Brief an Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) geäußert. Für eine zusätzliche Busverbindung zur Landeshauptstadt gäbe es viele gute Gründe, wie sie anführen - vor allem die Zustände, wie sie jetzt bei der S-Bahn herrschten: Das Unfallrisiko durch überfüllte Bahnsteige entlang der S2 sei groß, es gebe keine Aussicht auf einen Zehn- oder Zwölfeinhalb-Minuten-Takt und die Express-S-Bahn halte nicht in Poing, Grub, Heimstetten und Feldkirchen. Bei Zugausfällen müsste beim Bestehen einer Busverbindung überdies nicht erst kompliziert ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden. Ein weiterer Vorteil wäre, dass die Musterhausausstellung in Grub direkt an die Messe München und die U-Bahn angebunden werden könnte.

Dass eine derartige Busverbindung eine gute Sache wäre, da waren sich die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung quer durch die Fraktionen einig. "Die CSU ist für Verbesserungen in alle Richtungen offen", unterstrich etwa Gemeinderäte Eva Saam. Einigkeit herrschte aber auch darüber, dass man dennoch nicht darin nachlassen dürfe, für Verbesserungen auf der S2 zu kämpfen.

Die Verwaltung wurde beauftragt, die Verhandlungen mit den Landkreisen München und Ebersberg, der Landeshauptstadt und dem MVV bezüglich der Busverbindung aufzunehmen. Auch die Gemeinden Kirchheim und Feldkirchen würde Poing an sich gern ins Boot holen, aus Feldkirchen hat Poing allerdings bereits eine Absage kassiert. Nach Ansicht von Bürgermeister Werner van der Weck (SPD) würde die Verbindung den Ortskern seiner Gemeinde zusätzlich belasten und sei daher den Bürgerinnen und Bürgern nicht zumutbar. "Man soll niemand zu seinem Glück zwingen", sagte Peter Maier dazu, allerdings stelle sich schon die Frage, ob es der Gemeinde Feldkirchen lieber sei, wenn die Bürger statt in den Bus ins Auto stiegen. In Kirchheim hingegen haben sich Mitstreiter gefunden, die örtliche CSU-Fraktion unterstützt den Vorstoß und hat bereits ebenfalls einen Brief an den Münchner OB geschrieben.

© SZ vom 21.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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