Ortsdurchfahrt Hohenlinden:Erste Schritte für die Mitte

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In Hohenlinden werden Entwürfe für die Neugestaltung des Abschnitts von der Ebersberger zur Münchner Straße präsentiert

Von Philipp Schmitt, Hohenlinden

Es war eine ungewöhnliche Sitzung des Gemeinderats: Die Besucherplätze in der Grundschule waren bis auf den letzten Platz besetzt, jeder musste wegen der Coronavirus-Pandemie eine Maske tragen - und dann dauerte es auch noch mehr als vier Stunden. Publikumsmagnet war die Vorstellung der ersten Planungen für den zweiten Realisierungsabschnitt der Neugestaltung der Ortsmitte und -durchfahrt: Betroffen ist der Abschnitt von der Ebersberger zur Münchner Straße. Wenn alles nach Plan läuft, könnte die Umsetzung bereits 2022 starten.

Der Münchner Landschaftsarchitekt Michael Heumann präsentierte den ersten Entwurf, Konrad Haindl vom Rosenheimer Büro Infra stand für Fragen Rede und Antwort. Das Büro "Fischer-Heumann" hatte bereits 2014 den Architektenwettbewerb gewonnen und war mit der Planung des ersten bereits realisierten Bauabschnitts beschäftigt. Die Ergebnisse haben die meisten Bürger und die Gemeinderäte überzeugt, der Auftrag für die Planung des zweiten Abschnitts wurde Anfang des Jahres wieder an die Münchner Planer und das Rosenheimer Büro Infra vergeben.

Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH) teilte dazu mit, dass der erste Bauabschnitt der Neugestaltung "relativ ordentlich geworden ist". Nun müsse auch auf Anregung der Zuschussgeber, der Regierung von Oberbayern, der Abschnitt Ebersberger bis Münchner Straße in die Wege geleitet werden. Planer Heumann präsentierte den ersten Entwurf: Die schmalen Gehwege sollen verbreitert, ein "Mini-Kreisel" und Querungshilfen sowie bessere Aufenthalts- und Wartebereiche am Buswartehaus und Verbesserungen bei Stellplätzen umgesetzt werden. Die Wahl des Materials soll sich am im ersten Bauabschnitt verwendeten Pflaster orientieren, wobei Gemeindechef Maurer auch günstigere Varianten diskutieren möchte.

Die Bushaltestelle könnte etwas verschoben werden und auf einer Fläche der Gemeinde ein kleiner Aufenthaltsbereich entstehen. Stellplätze könnten umgestaltet werden. Die Parkplätze an der Apotheke könnten breiter werden, genau wie der schmale Gehweg. Zudem sei ein Minikreisel mit 19 Metern Außendurchmesser möglich. Der Verkehrsfluss würde gebremst. Bei der zweiten Variante bliebe die Bushaltestelle am bisherigen Platz. Die Stellplätze vor den Geschäften könnten verbessert und Bäume gepflanzt werden. Eine größere Wartezone wäre möglich.

Maurer sagte dazu, dass seit der Eröffnung der Autobahn 94 weniger Fahrzeuge durch Hohenlinden rollen, doch die Ortsdurchfahrt weiterhin an manchen Stellen bei der Querung gefährlich sei. Er sei froh, dass die bestehende Ampel an der Erdinger Straße realisiert werden konnte. Zweiter Bürgermeister Thomas Riedl (CSU) fügte an, dass es wegen der Querungs-Frequenz von Fußgängern wenig Hoffnung auf eine weitere Fußgängerampel gibt, deshalb seien dort Querungshilfen vorgesehen. Haindl fügte an, dass Zebrastreifen, wo viele Schüler unterwegs sind, nicht mehr in Frage kämen, weil sie eine trügerische Sicherheit böten.

Dritter Bürgermeister Johannes Rumpfinger (Grüne) forderte mehr Verbesserungen für Radfahrer. Maurer und Haindl sagten dazu, dass Radfahrer auch künftig auf der Straße fahren müssten, sonst würden die Gehwege zu schmal. Der geplante Mini-Kreisel sowie die Querungshilfen würden den als "Bremse" auf den Verkehrsfluss wirken, Radfahrer seien damit relativ sicher unterwegs. Martin Huber (Bürgerliche) forderte Ladestellen für Elektrofahrzeuge in der Ortsmitte. Auf Anregung von Riedl, Rumpfinger und Mechtild Maurer (ÜWH), soll intern über die Ideen diskutiert werden.

Planer Heumann fügte an, dass der Entwurf noch nicht mit dem Staatlichen Bauamt und der Bezirksregierung abgestimmt worden sei. Laut Maurer werden betroffene Bürger über die weiteren Schritte informiert: "Heute ist die erste Präsentation, wir werden noch tausend Gelegenheiten haben über die Planung des zweiten Realisierungsabschnittes zu sprechen, wir wollen die Leute am Anfang nicht mit zu vielen Details überrollen."

© SZ vom 11.11.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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