Ökologischere Ausrichtung:Stühlerücken in Emmering

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Max Maier ist jetzt auch offiziell ein Grüner. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Max Maier sitzt künftig für die Grünen im Gemeinderat

Von Wieland Bögel, Emmering

Die Grünen sind von sofort an auch offiziell im Emmeringer Gemeinderat vertreten. Wie der auf der Liste "Bürger für Emmering" (BfE) angetretene Max Maier am Freitag bekannt gab, werde er sein Mandat nun für die Grünen wahrnehmen. Maier ist langjähriges Grünenmitglied, von 2008 bis 2014 hat er die Partei im Kreistag vertreten. Allerdings nicht so im Emmeringer Gemeinderat, dem Maier seit 2014 angehört.

Hintergrund ist ein erst heuer mit der Kommunalwahl beendeter Konflikt. Begonnen hatte dieser Ende 2013, als die CSU ihren seit 2008 amtierenden Bürgermeister Max Maier nicht erneut nominieren wollte. Unter anderem sein Namensvetter unterstützte den Bürgermeister dabei, sein Amt zu behalten. Die Maiers vereint die Ablehnung einer damals geplanten neuen Trasse für die B 15 durch das Atteltal. Gemeinsam mit zahlreichen Unterstützern stellten sie die überparteiliche Liste BfE auf, Bürgermeister Maier verteidigte sein Amt und die BfE stellten mit fünf Sitzen die größte Gruppierung im zwölfköpfigen Gremium. In das allerdings bald Unruhe einkehrte: Die Gemeinderäte - einschließlich der BfE - warfen dem Bürgermeister vor, er komme seinen Amtspflichten nicht nach. Der wiederum bezichtigte seine Gemeinderäte der Verleumdung. Nach einer einstimmige Rücktrittsforderung im Gemeinderat an den Bürgermeister im Januar 2018 und dessen öffentliche Abrechnung mit seinen Gemeinderäten auf der Bürgerversammlung wenige Wochen darauf kehrte zwar etwas Ruhe ein, wirklich innig wurde das Verhältnis indes nicht mehr.

In diesem März traten die BfE daher nur noch mit einem Max Maier an, dem Gemeinderat. Bürgermeisterkandidat Josef Stocker verlor gegen Claudia Streu-Schütze und im Gemeinderat sind die BfE neben Maier nur noch mit Peter Perfler vertreten. "Das Wahlergebnis war ernüchternd", sagt nun auch Maier, zudem bei der Kreistagswahl 17,49 Prozent der Emmeringer für die Grünen gestimmt hatten, für die BfE bei der Gemeinderatswahl dagegen nur 15,7 Prozent. "Die Zustimmung für die Grünen ist größer als für die Bürger für Emmering", so Maiers Fazit. "Nach meiner Einschätzung wurde ich (...) eher trotz der Bürger für Emmering wieder (...) gewählt und möchte in Absprache mit vielen Unterstützerinnen und Unterstützern künftig vor allem mein ökologisches Engagement als Grüner in den Gemeinderat einbringen."

Dies geschehe auch mit Blick auf die Zukunft, sagt Maier auf Nachfrage. Die aktuelle Amtszeit als Gemeinderat werde wohl seine letzte sein, was dann auch das Aus für die BfE bedeuten würde - und für die von Maier angesprochene ökologische Themensetzung. Denn, so Maier weiter, "die Gruppierung hat fast von mir alleine gelebt", er habe versucht, die BfE "am Laufen zu halten". Wenn er sich 2026 nicht erneut um ein Mandat bewerbe, habe es ein Kandidat, der wie Maier für die Grünen steht, einfacher als jemand, der für die BfE antritt.

© SZ vom 16.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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