Neuer Fußballplatz für SV Hohenlinden:Jetzt sollen Zahlen auf den Tisch

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Das Sportgelände in Hohenlinden wird erweitert. Geprüft wird aber noch, ob die Gemeinde sich einen Kunstrasenplatz leistet oder lieber einen konventionellen Platz baut

Von Philipp Schmitt, Hohenlinden

Es war voller als üblich im Saal des Hohenlindener Rathauses: Zur jüngsten Sitzung des Gemeinderats waren auch viele Mitglieder des SV Hohenlinden und Vorsitzender Ludwig Attenberger gekommen. Schließlich geht es jetzt endlich mit einem Projekt voran, auf das sie seit Jahren hoffen: die Erweiterung des Sportzentrums. Ganz oben auf der Wunschliste des Vereins steht ein neuer Kunstrasenplatz. Doch eine Entscheidung für oder gegen Kunstrasen gab es in der Sitzung noch nicht. Vorher will sich der Gemeinderat eine Kalkulation über Bau- und Folgekosten sowohl eines konventionellen als auch eines Kunstrasenplatzes geben lassen.

Insgesamt genehmigte das Gremium aber den Planungsentwurf einstimmig. Das vom Büro des früheren Zweiten Bürgermeisters Martin Hubner (ÜWH) erstellte Planungspaket soll nun in einem weiteren Schritt um eine Kostenschätzung der einzelnen Maßnahmen als Entscheidungsgrundlage für die Detailplanung ergänzt werden. "Wir müssen bei der Umsetzung der Erweiterung des Sportgeländes Schritt für Schritt vorgehen und Prioritäten setzen, denn wir können nicht das ganze Paket und alle Maßnahmen sofort realisieren", sagte Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH) dazu. Neben dem Bau eines neuen Spielfelds haben auch neue Parkplätze und die neuen Funktionsräume am Sportareal für Maurer Priorität. Die Neugestaltung der Sportanlage sei nicht nur für den SV sondern für den gesamten Ort von großer Bedeutung, unterstrich der Bürgermeister.

Maurer sagte, er sehe ebenso wie die Gremien des Vereins nach vielen Vorgesprächen, zum Bau eines das ganze Jahr über bespielbaren Kunstrasen-Allwetterplatzes keine Alternative - trotz der relativ hohen Kosten. Es handle sich um eine "sinnvolle Investition in die Zukunft", sagte Maurer. Gemeinderatsmitglied und SV-Funktionär Theo Falterer (Bürgerliche), der den Bau des Kunstrasenplatzes forderte, wies auf die höheren Folgekosten - zum Beispiel für Rasenmähen - des bei den Baukosten günstigeren normalen Spielfeldes hin. Dies müsse bei der Entscheidung berücksichtigt werden.

Thomas Riedl (CSU) versicherte, auch er könne sich einen Kunstrasenplatz zwar durchaus vorstellen, wolle aber noch eine intensivere Diskussion dazu, bevor man eine Entscheidung treffe. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, der Bau des Kunstrasenplatzes sei schon bei Gesprächen vor der Gemeinderatsitzung sicher eingefädelt worden: "Wir müssen vor einem Beschluss beide Varianten mit Kosten und Folgekosten betrachten und im Gemeinderat diskutieren", sagte der Zweite Bürgermeister dazu. Auch Mechtild Maurer (ÜWH), Horst Bolscho (CSU) und Wolfgang Hutterer (ÜWH) unterstrichen die Bedeutung von Transparenz beim Entscheidungsprozess. Hildegard Fröhlich (ÜWH) betonte, dass ein fast das ganze Jahr bespielbarer Platz für den Verein und die Sportler eine große Bereicherung wären - wenn die Kosten in einem vertretbaren Rahmen lägen.

Ludwig Attenberger, der Chef des Sportvereins, verließ am Ende der Sitzung einigermaßen zufrieden das Rathaus: "Wir sind froh, dass etwas voran geht und nach vielen Gesprächsrunden ein Plan vorliegt und das Thema im Gemeinderat diskutiert wird. Wir sind eindeutig für den Bau des Kunstrasenplatzes, den wir dringend brauchen und der für den Verein viele Vorteile hätte. Es ist aber für uns in Ordnung, wenn der Gemeinderat vor einer Entscheidung noch diskutieren und einen Kostenvergleich abwarten will", sagte er.

© SZ vom 05.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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