Neue Förderung:Kreissparkasse will Sponsoring ausweiten

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Die Kreissparkasse will Fusionieren: Doch zuvor gründet das Geldinstitut eine Stiftung für sportliche, soziale und kulturelle Zwecke.

Martin Mühlfenzl

Mit Sorge verfolgen Fußballer und Sportler, Kulturschaffende und Ehrenamtliche in sozialen Einrichtungen die geplante Fusion der Kreissparkasse Ebersberg mit der Sparkasse München-Starnberg - sie fürchten, die Bank als wichtigen Sponsor zu verlieren. Doch die Kreissparkasse kündigt nicht das Ende ihres sozialen Engagements an, sondern dessen Ausweitung durch eine Stiftung. Eine Million Euro soll nach dem Willen des Vorstands in die Stiftung fließen, aus der jährlich rund 50.000 Euro für gemeinnützige Aktivitäten im Landkreis zur Verfügung gestellt werden sollen.

Allzu laxe Kreditvergabe? Mindestens 65 Millionen Euro musste die Ebersberger Sparkasse in den vergangenen Jahren abschreiben. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Kreissparkasse gehört neben der Raiffeisenbank Ebersberg-Grafing zu den großzügigsten Sponsoren des Landkreises. Deutlich mehr als 300.000 Euro investiert die Bank jährlich in die Förderung von Sportvereinen und Turnieren, kulturellen Veranstaltungen und in die Unterstützung sozialer Projekte und Einrichtungen. Im Jahr 2009 etwa stellte sie 318.000 Euro im Rahmen des Sponsorings zur Verfügung - laut Vorstandschef Peter Wassmann bewegte sich die Summe im vergangenen Jahr auf ähnlichem Niveau. "Uns ist diese Förderung sehr wichtig, da wir auch einen gesellschaftlichen Auftrag haben", betont der Vorsitzende. "Diesem Auftrag werden wir auch künftig gerecht werden - Kürzungen wird es keine geben."

Vor allem die Sportler dürften sich angesichts dieser Aussage freuen, schließlich unterstützt die Kreissparkasse kostenintensive Wettbewerbe wie den Kreissparkassencup der Skifahrer und die Landkreismeisterschaften der Jugendfußballer mit beträchtlichen Summen. Darüber hinaus, bestätigt Waßmann, werde eine Fusion auch auf die kulturelle Förderung keine Auswirkungen haben: "Auch hier bleibt alles beim Alten." Einer Neuauflage des Kultursommers im Ebersberger Klosterbauhof stehe daher nichts im Wege.

Die Kreissparkasse wird laut Waßmann ihre Sponsorentätigkeit erweitern und folgt Beispielen aus Gauting und Starnberg: Die Gautinger Gemeindesparkasse fusionierte 1989 mit Starnberg und richtete eine Stiftung für gemeinnützige Zwecke ein - die Kreissparkasse Starnberg stellte ebenfalls vor der Zusammenlegung mit der Kreissparkasse München-Land Mittel für außerordentliche Fördermaßnahmen bereit. Der Gründung einer solchen Einrichtung muss in letzter Instanz der Kreistag als zuständiges Gremium zustimmen. "Wir sehen der Entscheidung sehr zuversichtlich entgegen, schließlich kommt eine Stiftung dem ganzen Landkreis zugute", so Waßmann.

Angesichts des hohen Tempos, das die Verantwortlichen bei der Verwirklichung der Fusion vorlegen, hat sich der Vorstand auch Gedanken über die Eckdaten einer Stiftung gemacht: Dem Förderverein sollen als Verantwortliche Landrat Gottlieb Fauth (CSU) sowie einer der beiden Vorstandsvorsitzenden, Waßmann oder Andreas Frühschütz, vorstehen.

Die Stiftung wird mit einer Million Euro Kapital ausgestattet, das den Gewinnen der dann neu gegründeten Kreissparkasse aus Ebersberg und München-Starnberg entnommen wird. "Davon sollen pro Jahr etwa 50.000 Euro für Vereine und kulturelle oder soziale Zwecke ausgeschüttet werden", erläutert Waßmann. "Dabei werden wir nach der Gründung und von Fall zu Fall entscheiden, wo das Geld eingesetzt wird." Diese Maßnahmen werden dann - im Sinne von Peter Waßmann - eine letzte Erinnerung an die ehemalige Eigenständigkeit der Kreissparkasse Ebersberg darstellen: "Zusammen mit der bisherigen Förderung, die ja weiter läuft."

© SZ vom 19.01.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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