Mitten in Vaterstetten:Frühlingsboten allüberall

Zwar ist es wieder kalt geworden. Doch ein vielstimmiges Summen und Brummen zeigt: Der Winter ist vorbei

Kolumne von Wieland Bögel

Jetzt ist er doch wieder ganz schön launisch geworden, dieser Frühling. Nachdem man sich wochenlang der Illusion hingeben konnte, die kalte Jahreszeit sei erst einmal überwunden, ist sie plötzlich wieder da, und das Wetter benimmt sich wieder "jahreszeitlich angemessen", ist also eher ungemütlich. Doch der Frühling ist da und lässt sich nicht so einfach vertreiben, seine Boten sind überall zu sehen und zu hören, wenn man weiß wo.

Da ist zum Beispiel das vielstimmige Summen und Brummen, das jeden Morgen pünktlich mit dem Sonnenaufgang einsetzt, egal ob die Sonne persönlich erscheint oder sich hinter dicken Wolkenvorhängen verbirgt. Fleißige Geschöpfe sind da am Werk, die der Gartenfreund sofort identifizieren kann: Der blaugefiederte Gelbhelm ist ebenso zu finden, wie die grünstichige Steinlaus und natürlich nicht zu vergessen der zweigetaktete Holzbock, der gerne in Verbindung mit der orangeroten Dieselraupe den Frühling in der Gartenidylle einläutet. Tagein tagaus und von morgens bis abends sorgen all diese und viele weitere eifrige Gartenbewohner dafür, dass auf den Grünflächen nach dem langen Winterstillstand endlich wieder Leben einkehrt. Es wird gesägt, gehämmert, geschaufelt und planiert, ob sich der Frühling jetzt als solcher zu erkennen gibt, oder nicht.

Liegt darin der Grund für die eifrigen Aktivitäten? Eine Art Selbstsuggestion, nach dem Motto: solange gegartelt wird, kann nicht Winter sein. Möglich, doch es könnte auch viel banaler sein: In zwei Wochen steht schon wieder die erste Gartenabfallsammlung des Jahres an - wenn das mal kein Zeichen für den anbrechenden Frühling ist.

© SZ vom 09.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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