Mitten in Grafing:Bewegtes Sportfest

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Was tun mit gelangweilten Schülern in den letzten Wochen vor den Ferien? In Grafing hat man sich dafür entschieden, sie unter anderem in Auquabällen zu bewegen. Klingt aufregend

Von Karin Kampwerth

Es gibt bewährte Möglichkeiten, Schülern die Freude auf die bevorstehenden Ferien zu vermiesen. Dazu gehört der Endspurt im übertriebenen Exen schreiben und Englischvokabelausfragen genauso, wie das Schauen langweiliger Filme, sobald die Noten feststehen. Beliebt auch: Statt freizugeben, werden die ersten beiden bei der regulären Lehrkraft ausfallenden Stunden mit Vertretungen besetzt, die noch langweiligere Filme dabeihaben.

Auf der Liste der bei Schülern unbeliebtesten Veranstaltungen vor den Ferien dürfen die Bundesjugendspiele natürlich nicht vergessen werden. Laufen, Werfen, Weitspringen, das mag jüngeren Buben und Mädchen ja noch eine gewisse Freude bereiten. Aber spätestens mit dem ersten Pickel geht den Jugendlichen die Puste bei derlei schulisch verordneten Vergnügungen aus. Höchstleistungen werden dann nicht mehr in den sportlichen Disziplinen erzielt, sondern im Ausreden erfinden, warum man - leider, leider - nicht am Wettbewerb teilnehmen kann. Deshalb ist es nur konsequent, dass das Grafinger Gymnasium hierbei eingegriffen hat und nur noch Fünft- und Sechstklässler beim Bewerb um Urkunden mit bundespräsidentialer Unterschrift antreten lässt.

So ganz will man die Älteren offenbar aber nicht aus der sportlichen Pflicht nehmen. Doch auch hierzu hat sich die Grafinger Schule einen Trick überlegt, der am Mittwoch beim großen Schulsportfest mit "über 40 Workshops", wie es in der Ankündigung dazu heißt, zum Tragen kam. Der Clou: Die Jugendlichen müssen diverse Leibesübungen nicht mehr selbst ausführen, nein, "von Aquaball bis Zumba werden 1000 Schüler bewegt", heißt es weiter. Wobei offengelassen wird, wie viele Schüler nun in einen solchen Aquaball passen, um sie darin zu bewegen - ganz zu schweigen davon, wie passives Zumbatanzen aussehen könnte. Vielleicht zeigte man hier ja nur einen Film darüber.

© SZ vom 15.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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